30.5.2023 Mk.10.28 wir haben alles verlassen nein die Liebe ist kein Geschäft
Ja, der Alltag hat uns wieder – in der Liturgie der Kirche ist nach Ostern und Pfingsten die sogenannte „Zeit im Jahreskreis“ eingekehrt. Sie wird immer wieder durch kleinere und größere Feste unterbrochen werden, aber letztlich erst wieder mit dem nächsten Advent einen großen Abschnitt erfahren. Nun wird im Evangelium der Bericht des Markus gelesen – das Markus Evangelium ist das älteste der Evangelien, etwa 66 – 73 nach Christus entstanden. Es geht nun mit dem Kapitel 10 weiter – und mit einer ganz heiklen Frage. Eine Frage, die sich bisweilen auch in einer Liebesbeziehung stellt: „Ich habe doch so vieles, ich habe ALLES für dich getan, und – was bekomme ich nun dafür?“ Im Evangelium heute ist es Petrus, der zu Jesus sagt: „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt...“ Es ist wohl ziemlich klar, was Petrus damit andeuten will: „WAS HABEN WIR DAVON, WAS KRIEGEN WIR DAFÜR?“ Jesus scheint die Apostel beruhigen zu wollen: Letztlich werden die in seiner Nachfolge das Hundertfache erhalten.... und die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten.... Also, wird es sich schon „auszahlen“, wenn wir brav und gläubig bleiben? Aber wollen wir mit so einer Motivation leben?
Stellen wir uns heute in den Fürbitten einfach
ein paar stille Fragen
Glaube ich, lebe ich religiös – damit dann hinterher etwas für mich herausschaut?
Würde ich anders leben, wenn DANACH, nach diesem Leben möglicherweise doch kein himmlischer Lohn folgt?
Will ich mit meinem Glauben nur auf Nummer sicher gehen?
Mache ich Tauschgeschäfte mit Gott, will ich, dass etwas „für die Ewigkeit“ herausschaut?
Ohne „Lohn im Himmel“, was wäre ich bereit auf mich zu nehmen, nur einfach so – aus Liebe?
Wie ist es in meinen mitmenschlichen Beziehungen - kann ich "geben" ohne insgeheim etwas zu verlangen oder zurück zu verlangen?
Bitten wir heute –„dass wir lernen zu lieben – einfach so, nur um der Liebe willen … AMEN