5.3.2023
Gen.12.1 neu anfangen Mt.17.1
Verklärung Jesu
Um ein radikales Neu-Anfangen geht es heute in den Lesungen am 2.Fastensonntag. Im Buch Genesis hören wir, wie sich ein schon ganz alter Mensch, es ist Abraham, auf ein ganz neues Leben einlässt. Alles, was er sich aufgebaut hat, verlässt Abraham, zusammen mit seiner ganzen großen Familie und seinen Herden. Es sind Nomaden, die ins Unbekannt aufbrechen: Denn es war Jahwe, der zu Abram gesprochen hat: „Zieh fort aus deinem Land, aus deiner Heimat, aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde“. Abrahams einzige Sicherheit ist der Segen Gottes. Und auch Abraham selbst soll ein Segen sein, Jahweh sichert es ihm zu. Im Evangelium erleben wir die „Verklärung“ Jesu auf dem Berg Tabor. Die Jünger die mit ihm sind, sehen schon ein Stück Jen-seits, sie sehen einen Jesus, der wie in Licht verwandelt ist. Auch das ein Neu-Aufbruch. Eine Ahnung von etwas ganz Neuem. Die Fastenzeit will uns Mut machen, aus eingefahrenen Gleisen auszubrechen, Neues zu wagen. Bitten wir heute
Dass wir uns in jeder Lebensphase, vor allem auch
im Alter Veränderung zutrauen, ein neues Denken
Dass wir auch Krisen und Schwierigkeiten als
Chance sehen, dass daraus etwas Neues, Gutes entstehen kann
Dass wir dankbar sind, für
neue Impulse, neue Ideen – für das auch was uns Kunst, Literatur, Musik und
auch andere Religionen sagen können
Dass wir nicht aus Ängstlichkeit darauf
bestehen, es müsste alles so bleiben, wie es immer schon war
Dass wir uns auch von lieb gewordenen
Gewohnheiten trennen können, wenn wir sehen, dass sie uns selbst und anderen nicht mehr gut tun
Dass wir auch anderen Veränderung zu trauen - Dass
wir niemand dabei entmutigen, neue Wege einzuschlagen
Und bitten wir nicht zuletzt: dass wir auch an
den Frieden glauben
Trotz einer Realität, die uns alle
niederdrückt
Du guter Gott, lass uns wie Abraham neu
aufbrechen aus aller Gewohnheit und Routine: gib uns Freude am Neuen und gib
uns Selbstvertrauen. Mit Jesus lass uns ein Stück von einem neuen Himmel und
einer neuen Erde sehen. Amen
ABRAHAM - Bild "Stern"
Die Abraham-Erzählungen spielen nach der biblischen Chronologie im zweiten Jahrtausend v. Chr. (ca. 19./18. Jh. v. Chr.). Die Überlieferungen über Abraham sind jedoch sämtlich erst in viel späterer Zeit entstanden bzw. verschriftlicht worden. Daher ist es aufgrund der Quellenlage unmöglich, Aussagen über die historische Faktizität Abrahams zu treffen. Archäologische Funde erhellen die Lebensweise, Sitten, Rechtsbräuche und religiösen Vorstellungen des von der Bibel anvisierten Zeitraumes, bringen aber keine Evidenz für eine historisch greifbare Existenz oder Nicht-Existenz Abrahams. Die von der Bibel reflektierte Lebensweise Abrahams entspricht in manchen Punkten der außerbiblisch belegten Lebensform von sog. Randnomaden, nicht sesshaften Gruppen, die auf der Suche nach Weideland sind und bisweilen Kontakt zu sesshaften Stadtbewohnern aufnehmen bzw. selbst im Begriff sind, sesshaft zu werden. Insofern lässt sich aus außerbiblischen Quellen ein ungefähres Bild der Welt zeichnen, die die Verfasser der Abraham Erzählungen vor Augen hatten. Allerdings liegt ihnen nicht an einer möglichst korrekten Einbettung Abrahams in diese Welt. Wenn sie dem Ahnvater z.B., um seinen Wohlstand zu veranschaulichen, den Besitz von Kamelen zuschreiben, handelt es sich um eine Rückprojektion aus späterer Zeit. Das Kamel ist erst weit nach 1000 v. Chr. als Lasttier verwendet worden.
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/abraham-2/ch/daa65e3f6a4e42683cfef1808bb73fb1/