24.3.2023
Joh.7.1 das kann nicht der Messias sein
Im Johannes Evangelium dieser Tage spitzt sich die Situation rund um Jesus immer mehr zu. Immer intensiver berichtet Johannes von den Feindseligkeiten gegen Jesus, immer mehr ahnt man, das kann nur tragisch enden. Heute erleben wir eine Szene, in die wir uns sicher gut hineindenken können. Jesus ist in Jerusalem, er wird von Menschen erkannt, die von seinen Wundern und Predigten gehört haben, aber für sie ist undenkbar, dass er der verheißene Messias sein könnte. Auch wenn sie fasziniert von Jesus sind, sagen sie sich : „Von dem wissen wir doch, woher er kommt, so jemand kann nicht der Messias sein“. Man kann die Skepsis nachvollziehen. Bei uns – mehr als 2000 Jahre später - ist es vielleicht gerade umgekehrt: Wir haben so festgefügte Jesus = Sohn Gottes - Bilder, dass wir ihn, den Menschen, der wirklich gelebt hat - gar nicht mehr erkennen können. Bitten wir heute:
Dass wir uns immer wieder in den MENSCHEN Jesus hineindenken, ihm so zuhören, dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen,
dass wir das Ungewöhnliche, das
Herausfordernde, das so ganz Andere am Menschen Jesus wahrnehmen
dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir
Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“
dass wir immer wieder auch an das durch und
durch menschliche Leben von Jesus und seiner Familie denken
dass wir uns aus diesem Leben – gerade von
Maria - Geduld abschauen, Toleranz,
einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und
Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht
angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken
bitten wir, dass wir Jesus gerade auch heute
wieder im allernächsten Menschen entdecken,
vielleicht gerade in dem, dem wir lieber aus
dem Weg gehen wollen
Bitten
wir für alle, die in diesen Tagen einen schweren Weg gehen, dass sie Hilfe
finden, vielleicht auch durch uns. Amen