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Mittwoch, 31. August 2022

Fürbitten 1.9. Gebetstag zur Bewahrung der Schöpfung

 


1.9.2022 

Heute, am 1.September, ist der Gebetstag zur Bewahrung der Schöpfung. 2015 hat ihn Papst Franziskus eingeführt – das heißt, er hat die Idee des orthodoxen „Tag der Schöpfung“ übernommen und alle Christen sind aufgerufen, sich an diesem Tag ganz besonders als "Beschützer des Werkes Gottes" zu fühlen. Im heutigen Tagesgebet heißt es unter anderem: „Gott, du hast uns in diese wunderbare Welt gestellt. Hilf uns, dass wir sensibel und bereit werden, deinem Werk mit Achtung und Respekt zu begegnen und entsprechend zu handeln“. So bitten wir heute:

Fürbitten (nach `Laudato Sii´ von Papst Franziskus)

Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist und im kleinsten deiner Geschöpfe, der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt, 

  • Gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, damit wir das Leben und die Schönheit hüten. Du Quelle des Lebens, A: wir bitten dich, erhöre uns.
  • Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden.
  • Hilf uns, die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten.
  • Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber, damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.
  • Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen auf Kosten der Armen und der Erde.
  • Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrachten; zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.

Danke, dass du alle Tage bei uns bist. Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden. Amen

 

Diese Fürbitten sind auf der homepage der Steyler Missionare zu finden

https://www.steyler.eu/svd/seelsorge/anregung/artikel/2015/jahreskreis/schoepfung-liturgie.php

Dienstag, 30. August 2022

Fürbitten 31.8. einfach einander GUT tun

 


31.8.2022 Lk 4.38  er heilte sie 

„Er legte allen Kranken die Hände auf und heilte sie“ heißt es heute im Evangelium Was für ein Trost muss von Jesus ausgegangen sein. Er hat die Sorgen der Menschen wahrgenommen und mit-getragen und wo er konnte, hat er gehieilt. Heute wird im Evangelium erzählt, wie Jesus die Schwiegermutter von Petrus wieder gesund gemacht hat. Bitten wir darum, dass auch wir füreinander heilsam sein dürfen

 

dass wir nicht wegschauen, wenn Menschen Berührung und Nähe suchen

 

dass wir spüren, wo und wie Hilfe gebraucht wird

 

dass wir in Geduld hinhören, wenn Menschen uns ansprechen und mit uns reden wollen

 

dass wir Worte finden, auch dann, wenn es oft schwer ist, zu trösten

 

dass wir an der Seite von Menschen ausharren, wenn sie krank und hilflos sind

 

dass wir uns nicht zurückziehen, wenn wir selbst ratlos und verunsichert sind

 

dass wir uns selbst öffnen und um Hilfe bitten, wenn wir Trost brauchen

 

dass wir einander einfach GUT tun, dass wir uns bemühen, einander zu verstehen und ein kleines Stück die Sorgen des Anderen mittragen

 

um all das bitten wir dich, guter Gott. Unser Leben, unser Gesund- und Heil sein, all das ist in deiner Hand. Besonders bitten wir für alle, die krank sind. Gib ihnen Zuversicht und Kraft, heile du, was verwundet ist. Amen

Sonntag, 28. August 2022

Fürbitten 29.8. Wenn alles verloren scheint: worauf hoffen?

 


29.8.2022  Enthauptung Johannes der Täufer

Wir trösten uns so oft mit einem liebevollen, gütigen, rettenden Gott. Aber die Geschichte der Menschen, die sich auf IHN eingelassen haben, sieht oft ganz anders aus. Propheten sind elend zugrunde gegangen, Jesus selbst wurde gekreuzigt, eine nicht überschaubare Zahl von Menschen, bis heute, wird auf Grund ihres Glaubens getötet. Millionen von Juden, auch tief gläubige Juden, haben Jahwe nicht als Retter erfahren. Auch wir selbst, in unserem kleinen Alltag, erleben Situationen, wo wir uns gott-verlassen fühlen. An welchen Gott glauben wir? Worin besteht unsere Hoffnung – heute am Gedenktag der „Enthauptung Johannes des Täufers“. Johannes, von dem die Bibel berichtet,  war nur wenige Monate älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, später ruft er die Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich dieser Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Worin also besteht unsere Hoffnung? In der Lesung hören wir, wie Jahwe zum Propheten Jeremias spricht: nichts wird dich bezwingen „ich bin mit dir, um dich zu retten“ So bitten wir


Für alle, die verunsichert sind und ängstlich in die Zukunft schauen, dass sie eine gute innere Stimme hören können, eine Stimme der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

Gott des Lebens   wir bitten dich sei bei uns

 

Für alle die voll Unruhe und Sehnsucht auf etwas warten - Auf Liebe, auf Geborgenheit auf Sicherheit auf einen guten Menschen, auf ein gutes Wort -                                                                                       für alle die auf eine Veränderung in ihrem Leben warten

Gott des Lebens

 

Für alle, die eben erst dabei sind, das Leben zu lernen.
Für die Kinder und Jugendlichen, für ihre Lehrer und Lehrerinnen.
für die jungen Männer und Frauen die sich nach einer Liebesbeziehung sehnen und                            sich in ihr bewähren sollen

Gott des Lebens

 

Für alle, die um das Leben kämpfen. - Für die Benachteiligten in unserem Land                                    für die Flüchtlinge und die Heimatsuchenden - für die von Kriegen und Krisen heimgesuchten Menschen dieser Welt. - für alle Schwerkranken und alle Sterbenden

Gott des Lebens

 So bitten wir im Namen Jesu, der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Lass auch uns leben, wozu wir berufen sind Amen.

 

 


Wir können heute auch mit den Worten des indischen Dichters Rabindranath Tagore bitten

 

Du guter Gott, Lass uns nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden,

aber lass uns dich bitten, dass wir den schwierigen Situationen unseres Lebens furchtlos begegnen

 

Du guter Gott, lass uns nicht das Ende der Schmerzen erflehen, 

aber wir bitten dich um ein starkes Herz, das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.

  

Du guter Gott, Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln weil wir glauben, keine 

Hilfe zu finden aber lass uns dich bitten, dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken

  

Du guter Gott, lass uns nicht Menschen sein denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 

aber schenke uns die Gnade nicht zu versagen und auf dich zu hoffen,

 

Du guter Gott, was immer mit uns geschieht, um das eine bitten wir Dich

lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen, gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.

 

Du guter Gott, so bitten wir im Namen Jesu, der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Führe uns wie Jesus aus allem Tod zur Auferstehung. Auch heute schon und JETZT . Amen


Samstag, 27. August 2022

Fürbitten Sonntag 28.8 .... zum WIR müssen wir kommen

 


28.8.2022 Lk.14.11 wer sich selbst erhöht

„Wer sich selbst erhöht, - wer sich selbst wichtig macht - der wird erniedrigt werden“, sagt Jesus heute im Evangelium und das ist nicht gerade ein Motto, mit dem man in den Hitlisten unserer Zeit landet. Nichts scheint so wichtig, wie das ICH. Ganze Bibliotheken füllen die Bücher mit den Anleitungen, wie man sich selbst am besten „verkauft“, wie man sich und seine „EGO-Marke“ gut positioniert, wie man sich selbst perfekt präsentiert und möglichst andere arm aussehen lässt. Wir leben in einer „Seitenblicke Gesellschaft“, in der jeder nur sich selbst produziert und in die Auslage stellt. Jesus stellt es sich anderes vor.  Bitten wir heute

 

dass wir uns schon wichtig nehmen, weil jede, jeder von uns unverwechselbar ist – aber dass wir der Versuchung widerstehen uns „wichtig zu machen“

 

dass wir unsere eigene Arbeit schätzen – aber dass wir dennoch fähig zur Teamarbeit sind und andere unterstützen

 

dass wir uns engagieren und das Beste aus einer Sache herausholen wollen – aber dass wir dennoch Rücksicht auf Andere nehmen und auch ihnen Erfolg gönnen

 

dass wir uns selbst nicht verkrampft klein machen, dass wir lieber von anderen „groß“ denken und ihre Leistung ehrlich anerkennen

 

dass wir auch nicht nur dort großzügig sind, wo wir eine Gegenleistung erwarten können, sondern dass wir geben, ohne dass wir uns dabei „zusehen“

 

Heute ist auch der Gedenktag des heiligen Augustinus, er sagte: „Gott fragt nach der Wurzel, nicht nach der Blume“. – Herr, hilf uns, weniger Applaus und Anerkennung zu brauchen, damit wir gute Dinge auch im Stillen wachsen lassen können

 

Bitten wir in diesen letzten Ferientagen auch darum, dass wir wieder mit Freude an unsere Arbeit gehen und dort unser Bestes geben können

 

Um all das bitten wir im Namen Jesu.Amen

Freitag, 26. August 2022

Fürbitten 27.8. hl.Monika - Mutter eines schwierigen Sohnes

 

Picasso 

27.8.2022   Hl Monika Lk.7.11 Jüngling von Nain  Die Tränen der Mütter

 Heute ist der Gedenktag der heiligen Monika. Sie gehört wohl zu den berühmtesten Müttern der Geschichte. Ihr Sohn Augustinus berichtet in seinen Bekenntnissen von ihrer starken, unerschütterlichen Liebe und von den Sorgen, die sie seinetwegen hatte. Monika war eine gebildete Christin aus Tagaste in Nordafrika, sie war mit einem Nicht Christen verheiratet und hatte drei Kinder. Eines davon, Augustinus machte ihr lange Jahre wegen seiner unbekümmerten Art zu leben Sorge. Er war ein Intellektueller, hatte kein Interesse am Christentum, war nicht verheiratet und hatte einen Sohn. Ein Bischof soll Monika mit den Worten getröstet haben „Ein Sohn solcher mütterlichen Tränen geht nicht verloren“.  Monika erlebte die tiefe Wandlung ihres Sohnes, er wird letztlich einer der bedeutendsten Theologen des Christentums und lehrt in Rom und Mailand. Seine Mutter begleitet ihn,  ehe sie 387 in Ostia starb.  Auch in der heutigen Evangeliums Geschichte vom “Jüngling von Nain“ gibt es sozusagen ein „happy end“. Hier bekommt eine verzweifelte Mutter ihren toten Sohn wieder lebend zurück.  Aber wir wissen nur zu gut, wie viel Trauriges im Leben, gerade oft für Frauen und Mütter ungetröstet bleibt. Bitten wir heute

 

für alle Mütter und Frauen in Kriegsgebieten,  für die unzähligen Mütter, die mit ihren Babys, mit ihren Kleinkindern oder oft auch hochschwanger auf der Flucht sind -  für all die Mütter, die ihre Kinder unbegleitet auf den Weg in die Fremde gehen lassen müssen –

 

für alle Mütter, die Sorge um ein krankes Kind haben - für alle, deren Kinder ein Leben lang ihre Hilfe brauchen werden - für alle Mütter, die um ein totes Kind weinen

 

für alle schwangeren Frauen, die mit Problemen alleingelassen sind - für Mütter, die selbst Gewalt erfahren - für all die Mütter, die es nicht schaffen, ideale Mütter zu sein

 

für alle Mütter, die nur das Beste für ihre Kinder wollen, dass sie ihre Kinder aber auch nicht einengen und überfordern mit ihren eigenen Lebensvorstellungen – für alle Mütter, dass sie lernen, ihre Kinder auch wieder loszulassen und ihnen Freiheit zutrauen

 

bitten wir auch für alle, die andere Menschen mütterlich begleiten - dass sie Geduld und Vertrauen haben und auch Enttäuschungen aushalten

 

wir bitten aber auch:  Herr, hilf uns selbst immer wieder aufstehen, wenn wir uns manchmal wie tot fühlen  - mach uns wieder lebendig, so wie im Evangelium den Jüngling von Nain: immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr geht, wenn wir uns mit einer Situation nicht abfinden können, wenn wir kraftlos sind vor Erschöpfung oder auch vor Kränkung und Enttäuschung,

hilf uns dann wieder auf …

so bitten wir im Namen Jesu Amen

Donnerstag, 25. August 2022

Fürbitten 26.8. achtsam - heißt nicht furchtsam

 


26.8.2022 Mt.25.1 Das Gleichnis von den klugen und den törichten Mädchen

Wieder will uns Jesus mit einem Gleichnis sagen: seid wachsam. Schaut, dass ihr euch im Alltag nicht verplempert, sondern auf das wirkliche Wichtige ausgerichtet seid. Nein, natürlich undenkbar, dass Gott auch nur einen Menschen vom Himmel ausschließen würde, nur weil einer unachtsam war. Im Gleichnis sind es Mädchen, die kein Öl in der Lampe haben und einschlafen, während sie auf den „Bräutigam“ warten. Sie dürfen dann nicht mit ihm in den Hochzeitsaal .Aber wir selbst versäumen das Leben mit Oberflächlichkeit und Unachtsamkeit. So bitten wir heute

 

Das wir immer besser zwischen Wichtig und nicht so wichtig unterscheiden lernen

dass wir die Probleme unserer Zeit sehen – aber uns nicht mit Panik anstecken lassen

dass wir unsere eigenen Sorgen ernst nehmen – aber uns nicht von ihnen lähmen lassen

dass wir für mögliche Krisen auch vor-sorgen - aber dabei nichts übertreiben

dass für Andere ganz da sein wollen – aber doch nicht auf uns selbst vergessen

dass wir im Hier und Jetzt leben wollen – aber uns doch verantwortlich für die Zukunft fühlen

dass wir uns in Gott geborgen fühlen – aber doch wissen, dass es unsere eigenen Anstrengungen braucht

vor allem aber bitten wir: lass uns nicht aufhören zu beten, um Frieden und Sicherheit für alle Menschen, besonders für die, die du uns anvertraut hast. Ganz besonders bitten wir für alle Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten – hilf ihnen auch durch unsere Hilfe

 

So bitten wir im Namen Jesu - Amen

Mittwoch, 24. August 2022

Fürbitten 25.8. mehr als nur "Augen auf"

 


25.8.2022  Mt.24.42  seid wachsam 

„Seid wachsam“, sagt Jesus heute im Evangelium, wir kennen diese Bibelstelle vor allem aus der Advent-Zeit. Gemeint ist damit nicht, dass wir schlaflos bleiben sollen. Wachsam-sein heißt, aufmerksam sein für das, was im jeweiligen Moment wichtig ist. Nicht schon in die Zukunft vorausdenken, nicht über die Vergangenheit nach-grübeln! Bitten wir heute

 

dass wir immer besser lernen, geduldig und aufmerksam im Hier und JETZT zu leben

dass wir erkennen können, wozu wir im jeweiligen Moment gebraucht werden

dass wir die Sorgen der anderen wahrnehmen

 

dass wir die Herausforderungen an jedem neuen Tag unbesorgt annehmen

dass wir bemerken, wie viele kleine Freuden es gibt

dass wir dafür dankbar sind

 

dass wir auch im gesellschaftlichen Leben wachsam sind

dass wir uns engagieren und einmischen

dass wir eine Meinung und Mut zu Entscheidungen haben

dass wir uns nicht um Probleme herumdrücken

 

dass wir aber auch wachsam sind für unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche

dass wir uns selbst Gutes tun

und das wir daran glauben können

dass du unsere Freude willst und wir sie uns gönnen dürfen

 

So bitten wir guter Gott, mach uns hellhörig und mitfühlend, mach uns aufmerksam und achtsam, Du bist in allem, in unserem Gut sein und auch in unserem Versagen. Lass uns jeden Tag leben, so gut wir nur können. Den Rest legen wir in deine Hand. Amen




Dienstag, 23. August 2022

Fürbitten 24.8. HAUTNAH - leiden und Leid mittragen

 

 Michelangelo, 
Bartholomäus, die abgeschundene Haut 

24.8.2021  Hl.Bartholomäus  Hautnahe Schmerz spüren

Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus – sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien, Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – bitten wir heute

 

für alle, die ihre eigene Haut retten müssen: wir denken an die Menschen in all den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, wir bitten ganz besonders um Frieden für die geschundene Ukraine

 

wir bitten für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden –

für die vielen Kinder, die zu Schwerarbeit missbraucht werden, für alle, die Opfer von Menschenhändlern geworden sind, für sexuell missbrauchte Kinder, Frauen und Männer

 

 

wir bitten für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen: für alle Menschen, die um gerechte Löhne gebracht werden, für alle Menschen auf der Suche nach neuen Lebensmöglichkeiten, die immer mehr auf eine Front der Ablehnung stoßen

 

wir bitten für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen: die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere annehmen

 

für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden

 

und bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen versuchen, so gut es geht

 

Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir als Christen Menschen sind, bei denen man sich mit Haut und Haar wohlfühlen kann

 

Nathanael-Bartholomäus ist Jesus begegnet, weil ihn sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er sagte „Komm und sieh“. Jesus, lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen   Amen

Montag, 22. August 2022

Fürbitten 23.8. wohnt ein kleiner "Pharisäer" auch in mir?

 


23.8.2022 Mt 23.23 Weh Euch ihr Pharisäer

Auf drei Tage verteilt hören wir im Evangelium in diesen Tagen die sogenannten Wehrufe Jesu über die Pharisäer. „Pharisäer“ das ist ein geflügeltes Wort geworden, ein Symbol für einen Menschen, der strenge Gesetze und Vorschriften für andre aufstellt – selbst aber nicht danach lebt. Die Pharisäer zur Zeit Jesu waren sozusagen die Laien-Theologen des Judentums, die Hüter der unzähligen Gesetze und Vorschriften des Judentums.  Jesus selbst kritisiert diese Vorschriften an sich nicht. Was er in seiner Kritik an den Pharisäern verurteilt ist die Diskrepanz zwischen Sein und Schein. Dass einige diese „Gesetzeshüter“ selbst ganz anders leben, als sie das den Menschen predigen und von ihnen verlangen. ABER, wir dürfen uns nichts vormachen, es sind nicht nur "die Anderen", die Jesus meint. Wieviel "Pharisäer" steckt wohl in jedem von uns? Bitten wir heute 

 

dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht leben 

dass wir nicht gar so fixe Vorstellungen davon haben, wie Andere zu sein haben

dass wir andere nicht überfordern und mehr von ihnen verlangen, als sie zu geben imstande sind

dass wir aber auch uns selbst nicht überfordern und einem falschen Idealbild nachlaufen

dass wir uns selbst sehen können, wie wir sind – dass wir ehrlich sind, was unsere wirklichen Motive anlangt, etwa, wenn wir „Gutes“ tun

dass unser Glaube uns lebensfroh und nicht ängstlich und engstirnig macht

dass wir an Jesus erkennen, dass man immer auch die Sinnhaftigkeit von Vorschriften und Ritualen überdenken muss

bitten wir, dass auch die Kirche in ihren Repräsentanten das lebt, was sie predigt und - dass es nicht um das Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern darum, den Geist Gottes in den neuen Herausforderungen unserer Zeit zu  erkennen

 

So bitten wir: Gott, lass uns wahrhaftige und ehrliche und authentische Menschen sein.

Dankbar für alles, was wir sind und leben dürfen. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Was für ein herrliches Leben hatte ich!

Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt". Colette

 

"Eigentlich bin ich ganz anders,
ich komm nur so selten dazu".           Ödön von Horvath


"Glück! .... sich wegwerfen können für einen Augenblick…" Hesse


„Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte als um seine eigenen.“   Georg Christoph Lichtenberg

 

"Keinen verderben lassen, auch nicht sich selber,

jeden mit Glück erfüllen, auch sich. Das ist gut.“          Bertolt Brecht

 

"Wer das Leben fragte 1000 Jahre lang: "Warum lebst du" -

es spräche nichts anderes als:

"Ich lebe, darum dass ich lebe". (Meister Eckhart)

 

"Man kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn man nicht den Mut aufbringt,

die Alten zu verlassen." André Gide

 

"Moses gab uns das Gesetz.

Rabbi Hehoschua von Nazareth gab uns die Liebe.

Karl Marx gab uns das soziale Gewissen.

Sigmund Freund brachte uns die Selbsterkenntnis.

Und Albert Einstein sagte: Alles ist relativ."             Alfred Kirchmayr

 

"Mit den Jahren runzelt die Haut.

Die Seele aber runzelt mit dem Verzicht auf Begeisterung."             Albert Schweizer

 

"Den Himmel
gibt es nicht allein" Martin Buber


"Was unsere Seele am schnellsten und schlimmsten abnützt,

das ist:  Verzeihen ohne zu vergessen." Arthur Schnitzler

 

"Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,

so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT."   Charly Chaplin

 

"Glück ist,
seinen Anlagen gemäß verbraucht zu werden" Frank Wedekind

 

"Jede Stunde
ist meine Stunde
Staunen" Rose Ausländer

 

"Gut sein ist die Hauptsache! Einfach und schlicht gut sein,                                                                           das löst und bindet alles und ist besser als Klugheit und Rechthaberei." Rosa Luxemburg

 

"Man muss lange leben,
um ein Mensch zu werden."             Antoine de Saint-Exupéry


"Jeder Augenblick im Leben

ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang,

ein Zusammenlaufen der Fäden

und ein Auseinandergehen"    Yehudi Menuhin




 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 21. August 2022

Fürbitten 22.8. "Mir geschehe ..." vertrauen wie die junge Maria?

 


22.8.2022 Maria Königin Lk.1.26

Heute wieder ein schönes Marienfest - der Gedenktag "Maria Königin". Erst 1954 ist dieses Marienfest eingeführt worden – 7 Tage nach dem viel älteren Fest Maria Himmelfahrt. Fast in allen Religionen gibt es mütterliche Gottheiten – kein Gottes Idee kommt ohne eine weibliche, eine mütterliche Gottheit aus. Im Katholischen ist Maria aber keine Gottheit, keine Göttin. Auch als gedachte „Maria Königin“ ist sie ein Mensch, ein Mädchen aus einem Volk, das auf einen Messias gewartet hat. Im Evangelium heute hören wir die Geschichte von diesem ahnungslosen jungen Mädchen, das durch einen Engel vor eine riesige Entscheidung gestellt wird. Ist sie bereit, ein Kind zu bekommen, in dem Gott selbst als Mensch geboren wird? Ganz nüchtern fragt Maria: „Wie soll das geschehen?“ Dann aber ist sie bereit, sich einfach auf das einzulassen, was auf sie zukommt. „Mir geschehe, was du gesagt hast“ – antwortet Maria dem Engel. Auch wir stehen immer wieder vor Situationen, die uns unbegreiflich sind. Bitten wir heute ganz persönlich:


Lass, dass ich im richtigen Moment auf meine innere Stimme höre

 

Dass ich im richtigen Moment spüre, woran ich mich orientieren soll

 

dass ich im richtigen Moment, den Mut zu einer klaren Entscheidung habe

 

dass ich im richtigen Moment erkenne, ob und wem ich vertrauen darf,

 

dass ich im richtigen Moment stark genug bin, „Ja“ zu sagen,  wenn es gut und richtig ist.

 

dass ich im richtigen Moment aber auch stark genug bin, „Nein“ zu sagen, wenn es nötig ist

 

dass ich im richtigen Moment annehmen kann, was sich nicht ändern lässt

 

und dass ich heute und jeden Tag wieder, und in jedem Moment alles in Gottes Hand lege, voll Vertrauen und Zuversicht

 

Gott im Himmel, mit unserem Blick auf Maria bitten wir heute ganz besonders für unsere Kinder, unsere Familien, unsere Freunde und für die Menschen überall in der Welt. Um deinen Frieden bitten wir, um Schalom – mach du möglich, wozu wir Menschen scheinbar nicht imstande sind. Im Namen Jesu bitten wir, Amen

Samstag, 20. August 2022

Fürbitten 21.8. Variante 1 Gestörte Sonntagsruhe



21.8.2022 Lk 13.22 lassen wir uns ruhig auch manchmal verstören

Ist das Evangelium heute nicht verstörend? Wollen wir das hören, wir, die wir ohnehin brav in der Sonntags-Messe sitzen?  In einem Gleichnis sagt Jesus heute: „Ihr klopft an die Tür und ruft Herr, Herr – aber ER wird euch antworten, ich weiß nicht wer ihr seid“ Ist Gott einer, der uns abweisen wird?  Haben wir nicht ein ganz anderes Gottesbild? Vielleicht tut es uns aber auch hin und wieder gut, wenn wir uns nicht in Selbstsicherheit und Selbstgefälligkeit gemütlich einrichten. Im Hebräer Brief gibt es vielleicht eine Art Gebrauchsanleitung: „Richtet die lahmen Knie wieder auf und schafft gerade Wege für eure Füße, damit das Lahme sich nicht ausrenkt, sondern geheilt wird“    Bitten wir heute

 

dass wir uns wieder das allzu gemütliche fromme Dahinschlurfen abgewöhnen, dass wir nicht hängen bleiben an leeren Formeln und Ritualen

Christus höre uns – Christus erhöre uns


dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir dort anpacken, wo Menschen und Situationen uns brauchen


dass wir nicht glauben, wir hätten die Wahrheit für uns gepachtet, sondern dass wir immer wieder neu denken und neu entscheiden


dass wir auch niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern es Gott überlassen, auf welchen Wegen ER Menschen begegnen will 


dass wir nicht hängen bleiben an äußeren Bildern und Geschichten, sondern dass wir immer mehr „Christus in uns“ erfahren


dass Gott nicht als Angst und Drohung über unserem Leben schwebt, sondern in uns Zuversicht, Vertrauen, Freiheit und Freude möglich macht



Du guter Gott. WIR  haben die Wahrheit nicht „gepachtet“ – erst in DIR werden wir sie finden. Aber Du nimmst uns an, so wie wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen Zweifeln. Du wirst uns die Tür nicht verschließen, weil wir dich mit unserem Herzen suchen. Lass uns gemeinsam auf dem Weg sein mit allen Menschen guten Willens. Darum bitten wir, durch Jesus unseren Bruder. amen 

 


 



Fürbitten 21.8. Variante 2 WELCHER Gott?

 


21.8.2022  Lk.13.22  ich kenne dich nicht  Hebr.12.5 wen der Herr züchtigt

Die Texte der Messe heute sind eigentlich deprimierend. In einem Gleichnis sagt Jesus:                    „Viele werden es nicht schaffen durch die enge Tür zu gelangen und dann werdet ihr an die Tür klopfen und Herr, Herr rufen – aber ER wird euch antworten, ich weiß nicht woher ihr seid“               Ist Gott einer, der uns abweisen wird, der uns heulend und Zähneknirschend zurücklässt? Gehören wir zu „den Ersten“ die dann Letzte sein werden.  Wollen wir das hören, wir, die wir ohnehin brav in der Sonntags-Messe sitzen?                                                                                         Im Hebräer Brief wiederum wird ein altes Sprichwort aufgewärmt:                                            „Der Herr züchtigt den, den er liebt..er schlägt mit der Rute jeden Sohn den er gern hat“         Wollen wir so etwas glauben? Dass das Unglück mancher Menschen gottgewollt ist? Dass Gott uns züchtigt, dass er uns "aus Liebe züchtigt" - damit wir auf den rechten Weg finden? Wie sollen wir mit diesen Texten umgehen? 

Alles lässt sich interpretieren. 

Man könnte nur über die „enge Türe“ meditieren – darüber, dass das Leben eben Anstrengung ist, Bemühung, dass wir das Äußerste geben sollen und es uns nicht leicht machen sollen mit den einfachen Wegen. Man könnte über den „entscheidenden Augenblick“ im Leben sprechen: einmal ist jede Chance vertan. Wer zu lange zögert, den bestraft das Leben. Wer sich Gott zu lange verweigert, den wird auch ER dann nicht kennen. Aber ? Funktioniert Gott so?

Von der „Züchtigung durch Gott“ wollen wir erst gar nicht reden – das Leben kann hart sein für viele unverdient hart – aber ein Gott der „züchtigt“, der existiert nur in kranken Gehirnen. Dort, wo man an Züchtigung Freude hat, zumindest, wenn sie die anderen trifft. Ja, da gibt es auch den Einwand:  „Züchtigen“ das könnte man aus dem Hebräischen auch anders übersetzen, nämlich „das Rechte weisen“ – und warum wird es dann nicht SO übersetzt? Warum bleibt es als „Züchtigung“ stehen?

WER IST DIESER GOTT von dem wir sprechen?  

wir könnten hier auch nur ein paar Minuten schweigen.                                                                        oder Worte der leicht veränderten "Namen Gottes Litanei"

  

Sei bei uns

Bei allen Völkern, in allen Sprachen der Erde

Sei bei uns‚Gott, mit tausend Namen, von denen jeder dich nennt

Gott Jahwe, Theos, Deus, Bósche, God, Dieu

Sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Höchster, Lebendiger, Vater, Herr, Schöpfer der Welt, unsere Mutter, Herrscher über das All

 Dreifaltiger, Gott in tausend Bildern, von denen keines dich beschreibt

Sei bei uns - Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Anfang und Ende, Höhe und Tiefe, Säule von Feuer, wandernde Wolke

Gott deines Volkes, Gott unserer Kinder, Lieber Gott, Gott im Himmel

Sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

In unserer Mitte, mitten in uns, ausgeliefert unserer Laune, ausgeliefert unserem Spott,

dein Name werde geheiligt, nicht ausgelöscht, sondern weitergesagt an die Kinder

unserer Kinder, deine Gegenwart eine Botschaft, die nicht stirbt

sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können

 

Sei bei uns

Mit deiner Treue, mit dem Schatten deiner Flügel, mit deinen Wundern

In den Augenblicken unseres Glücks, im Leiden, im Tod, in einer Welt ohne Gott

Du unsere Hoffnung, unsere Zuflucht, unsere Freude

DU -  sei bei uns – Du, den wir nicht fassen können


Wir suchen Dich Gott, jeden Tag suchen wir dich und wissen doch: DU BIST DA.   AMEN