20.9.2020 Mt.20.1. Die Gerechtigkeit Gottes Die ersten werden die letzten sein…
Ist das Leben gerecht? Nein, sagen wir, angesichts von Armut und Reichtum, von ungerecht verteiltem Glück und Unglück. Ist Gott gerecht? Sehr oft würden wir wohl auch ehrlich sagen „NEIN“. Das Gleichnis im Evangelium zeigt das doch deutlich. Da wird Gott mit einem Gutsherrn verglichen, der jedem Arbeiter am Ende des Tages den gleichen Lohn zahlt, egal, ob ein Mann nun den ganzen Tag geschuftet oder nur kurze Zeit gearbeitet hat. Ist das nicht eine bodenlose Gemeinheit? Ja, im sozialen Bereich wäre es das. Ein klarer Fall für die Gewerkschaft. Wenn Jesus aber die Geschichte erzählt, geht es um etwas anderes. Um unser Verhältnis zu Gott. Und hier kann uns diese Geschichte sogar einen großen Stein vom Herzen nehmen. Denn letztlich profitieren wir alle, profitiere ICH, von der „Ungerechtigkeit“ Gottes? Dass Gott eben nicht am Ende des Tages und am Ende der Tage kleinlich abwägt – Gott sei Dank!!!! wer von uns kann schon am Perfektes vorweisen?? Bitten wir heute
dass wir dankbar sind, weil wir immer wieder selbst mit der Großzügigkeit Gottes rechnen dürfen
Dass wir selbst großzügig sind und nicht auf das schauen, was uns fehlt, sondern auf das, was Andere zu wenig haben
Dass wir nicht kleinlich aufrechnen, ob wir nicht doch Vergleich mit anderen zu kurz zu kommen, dass wir nicht neidisch auf andere sehen
Dass wir keine Angst davor haben ausgenützt zu werden, im Beruf, im Alltag, zu Hause, sondern dass wir geben, was wir geben können
Dass wir uns in unserem kleinen Umfeld um Gerechtigkeit bemühen, auch wenn wir wissen, dass wohl nie alle zufrieden sein werden
Dass wir dankbar weitergeben wollen, was wir selbst an Überfülle und Freude im Leben haben
dass unsere Liebe zu Gott kein Gegengeschäft ist, dass wir uns für unser „gut-sein“ nichts erwarten – sondern dass wir gerne und dankbar genau so leben, wie wir leben dürfen
Übrigens: Mit dem
heutigen Sonntag geht die 13. Internationale Aktionswoche für ein
bedingungsloses Grundeinkommen zu Ende. Auch hier ist uns das Evangelium ein
Wegweiser. Bitten wir, dass unsere Gesellschaft lernt großzügig und solidarisch
mit denen zu sein, die mehr Hilfe und Unterstützung brauchen
Du guter Gott, wie dankbar müssen wir sein, dass du auch uns mehr geben wirst, als uns zusteht und als wir verdient haben. So bitten wir dich: Lass uns genauso auch mit unseren Mitmenschen umgehen, großzügig und mitfühlend, wie es Jesus getan hat Amen