9.1.2020 Mk.6.45
vom Sehen und doch nicht sehen
Das
Evangelium erzählt heute von einem weiteren Wunder Jesu. Kurz zuvor erst war
von der wunderbaren Brotvermehrung die Rede – nun erscheint Jesus den Jüngern, indem
er am See über das Wasser geht. Es ist spät am Abend, die Jünger mühen sich
beim Rudern mit Gegenwind, da erschrecken sie zu Tode, weil sie glauben, ein
Gespenst zu sehen. In den letzten Zeilen der Erzählung heißt es: Sie waren
bestürzt und außer sich – noch hatten sie nicht wirklich etwas von Jesus und
seinem Wirken verstanden. Geht es uns nicht auch oft so. Wir sehen – und
erkennen den tiefsten Kern doch nicht.
So
bitten wir
Dass wir nicht beim
oberflächlichen hinsehen oder lesen oder hören stehen bleiben
Dass wir uns die Ruhe nehmen,
Dingen auf den Grund zu gehen
Dass wir die Geduld haben,
Menschen in ihrem inneren Wesen zu verstehen
Dass wir auch uns selbst immer
wieder hinterfragen, unsere wirklichen Motive und Beweggründe
Dass wir es uns auch mit dem
Glauben nicht zu einfach machen, sondern immer wieder dem nachspüren, was er
für uns wirklich bedeutet
Dass wir die Person Jesu nicht so
schnell auf das festlegen, was man uns einmal vorgegeben hat – dass wir immer
wieder neu und anders die Spur Jesu suchen, der wir nachgehen können
So
bitten wir, dass unser inneres Erkennen immer tiefer wird, dass wir keine Scheu
davor haben, immer wieder neu zu denken und neu zu sehen. Amen