9.3.2015 Lk 4,21 3.FW Montag ..sie gerieten in Wut
Wieder einmal werden
zwei Geschichten gegenüber gestellt, um zu zeigen, wie unterschiedlich Menschen
Gott suchen. Da gibt es die einen, die gar nicht innerhalb der religiösen
Gemeinschaft sind – in diesem Fall ist es in der alten Bibel ein Feldherr, der
kein Jude ist und der doch Jahwe sucht, um Heilung zu finden – auf der
anderen Seite sind es die frommen Juden, zu denen Jesus in der Synagoge predigt,
die aber letztlich nichts hören wollen vom Reich Gottes, wie Jesus es predigt.
Zunächst sind die Menschen von Jesus fasziniert gewesen– aber sobald er ihnen
vor Augen hält wie sie sind und wie sie denken– dann geraten dieselben Menschen
in Rage. Ja, sie treiben Jesus aus der Synagoge und wollen ihn einen Berg
hinunter stürzen. Ein richtiger gefährlicher Mob. Aber wie sieht es bei uns
aus? Möchten wir nicht auch manchmal lieber die Wahrheit nicht hören und sie
beim Tempel hinaus jagen,
so bitten wir heute
dass wir ehrlich mit uns selbst sind, dass wir uns nichts
vormachen
dass wir das Gute und auch das weniger Gute sehen
dass wir immer wieder unsere Motive und Beweggründe hinterfragen,
nicht alles, was „gut gemeint“ ist, ist auch gut
dass wir erkennen können, ob wir etwas falsch gemacht haben
oder ob wir anderen etwas schuldig bleiben
dass wir auch die Menschen um uns akzeptieren, so wie sie
sind
dass wir ihnen nicht unsere Erwartungen aufzwingen
dass wir Kritik annehmen und - im Idealfall - sogar dankbar
dafür sind
dass wir uns nicht in religiösen Vorstellungen
einzementieren
sondern immer wieder neu auf das hören, wohin Gott uns
führen will
und bitten wir, dass wir es auch aushalten, dass nie etwas
so perfekt sein wird,
wie wir es uns wünschen -
schon gar nicht wir selbst
Du Gott siehst uns,
wie wir wirklich sind. Vor dir dürfen wir alles bestehen lassen:
Helles und Dunkles. Auch an unseren Schwierigkeiten werden wir wachsen.
Darauf vertrauen wir,
und danken Dir, weil Du Jesus mit uns sein lässt. Heute und morgen und alle
Tage. amen