7.3.2015 2.FW Samstag Lk.15.1 verlorener Sohn
"Die Geschichte vom verlorenen Sohn" – sie ist ein
Klassiker der spirituellen Weltliteratur.
Aber wer ist am Ende des Tages der „verlorene“ Sohn? Der
Eine ist heimgekommen und Alles ist gut – aber was ist mit dem Anderen, dem,
der immer schon daheim war??? Wird er sich in Eifersucht und Kränkung
zurückziehen? Wird er sich in seinen bitteren Gedanken verlieren? Können wir
ihn nicht allzu gut verstehen? Sind nicht auch wir Jahr um Jahr die Frommen und
die Verlässlichen – und dann kommt
so ein Hallodri, und der Himmel freut sich mehr über den als über mich? Bitten
wir heute, dass wir selbst immer wieder „UMKEHREN können, gerade wenn wir
glauben, dass wir das gar nicht nötig haben
Kehr uns um Herr,
wenn du unsere Selbstgefälligkeit merkst,
wenn uns die Selbstzufriedenheit einschläfert,
wenn wir glauben, da gibt es nicht mehr viel zu ändern an
uns
Kehr uns um
weil wir nie frei sind von Neid und von Eifersucht
weil es so schwer ist, einem Anderen etwas zu gönnen
weil wir immer wieder lieblos denken und handeln
Kehre uns um Herr,
weil wir oft hartherzig sind,
weil wir nicht vergeben können,
weil wir nachtragend und kleinlich sind,
Kehre uns um
weil wir oft mit uns selbst zu streng sind
weil wir uns abplagen statt auszurasten
weil wir verlernt haben Feste zu feiern und uns einfach nur
zu freuen
Kehre uns um Herr
weil wir so gerne zurückschauen,
weil wir immer wieder Angst vor Neuem haben,
weil wir uns Veränderungen nicht zutrauen
Kehre aber auch um Herr,
die Strukturen in unserer Kirche.
dass es Mut zu neuen Wegen gibt – Vertrauen in die Zukunft
kehre um die Strukturen in unserer Gesellschaft
dass es wieder mehr Solidarität und Gerechtigkeit gibt
Kehre die Gewalttätigen um,
damit es wieder Frieden gibt
Ja, so bitten wir dich guter Gott: auch wir sind „verlorene
Kinder“ - komm du uns entgegen, mit weiten offenen Armen. Jeden Tag wieder
brauchen wir deine ganze Liebe und dein Verzeihen, damit wir neu beginnen
können, Wir bitten dich durch Jesus unseren Bruder, Amen