17.3.2015
Joh.5.1 Heilung beim Schaftor
Der Evangeliumstext
am Dienstag in der 4.Fastenwoche zeigt, wie sich die Situation um Jesus immer mehr zuspitzt.
Auf der einen Seite heilt Jesus – wieder einmal an einem Sabbat – auf der
anderen Seite bringt er genau damit die gesetzestreue Priesterklasse in
Rage. Im Mittelpunkt des Textes steht aber ein kranker Mensch – ein
Mensch, seit 38 Jahren krank, (so genau wird das berichtet) ein Mensch, der von
sich sagt: „Ich habe ja niemand der mir hilft“ Was aber noch auffällt: Jesus
bringt plötzlich die Krankheit des Mannes mit Sünde in Zusammenhang.
"Sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt", sagt
Jesus. Erst kurz zuvor, bei der Heilung des Blindgeborenen, hatte Jesus gesagt:
"niemand hat Schuld an dieser Krankheit." Auch wir sind doch immer
wieder mit Krankheit konfrontiert, mit Schmerz, mit Unglück – wie sollen wir
damit im Sinne Jesu umgehen? Bitten wir heute
dass wir
niemals glauben, Gott würde uns für eine Sünde mit Krankheit strafen
dass wir
aber für uns selbst den Sinn in mancher Krankheit erkennen, wenn sie einen
zwingt, den Lebensrhythmus zu ändern
dass wir
Leid und Krankheit nicht für etwas halten, womit Gott „verherrlicht werden
kann“
dass wir
aber Krankheit annehmen können in dem festen Glauben, Gott wird uns nicht im
Stich lassen
dass
Schmerz nicht etwas ist, was man Gott zuliebe ertragen muss
dass wir
Leid und Schmerz aber oft besser aushalten, wenn wir uns darin solidarisch mit
anderen Menschen fühlen
dass
„Gesundheit“ nicht das allerhöchste Gut ist und zum Fetisch wird -
dass wir
uns aber immer Gott um Hilfe zu bitten getrauen, wenn wir Ängste und Sorgen
haben
und bitten
wir auch, dass wir selbst Menschen sein dürfen, die anderen helfen, die sonst niemand
haben. Dass wir hinsehen auf die, die ohne Hilfe sind
Du guter Gott, je älter wird werden, umso
mehr an Krankheit und Mühseligkeit werden wir spüren. Lass uns dankbar sein, für alle Hilfen, die wir selbst erhalten, aber
lass uns letztendlich unsere Einschränkungen annehmen. Sie sind Teil unseres
Lebens, für das wir dich loben und preisen – so gut wir es können, mit Jesu
Hilfe. Amen