29.1.2015 Mk. 4.21
mit dem Maß, mit dem ihr messt Mk.4.21
Manchmal könnte man sich fragen: ist Jesus eigentlich ein Zyniker? „Wer hat, dem wird gegeben und wer
nicht hat, dem wird auch das noch weggenommen, was er hat“ sagt Jesus heute im
Evangelium, so, wie es Markus erzählt. Ja, und genau so schaut doch die Welt aus.
Die
Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Ist es das was Jesus meint?????
Vielleicht gehen wir
lieber zwei Sätze zurück, da heißt es: „Mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird
euch zugeteilt werden“. Wenn es um Vergebung geht, um Zuwendung, um Teilen
geht: ja, vielleicht stimmt dann der Satz: wer viel davon hat und gibt, der
wird noch mehr von dieser inneren Kraft bekommen
Bitten wir um Maßlosigkeit –
dass wir vergeben können, auch dort wo es unerträglich ist
bitten wir um Maßlosigkeit -
dass wir auf Andere zugehen, offen und vorurteilslos, auch
wenn vieles dagegen spricht
bitten wir um Maßlosigkeit -
dass wir teilen und geben, ohne abzuwägen, ob der Andere
damit auch etwas Vernünftiges tut
bitten wir um Maßlosigkeit
in unserer Geduld, dass wir immer wieder neu anfangen und Anderen
eine neue Chance geben
bitten wir um Maßlosigkeit
in unserer Neugierde, dass wir uns selbst keine ängstlichen
Tabus auferlegen und dass wir keine Angst vor dem Risiko haben
bitten wir um Maßlosigkeit
in unserer Freude und Dankbarkeit, dass wir nicht aufrechnen,
was uns verdrießt, sondern dass wir das Gute genießen und uns getrauen, immer
mehr davon zu erwarten
und bitten wir u Maßlosigkeit
in der Liebe, dass wir es aushalten die Dummen zu sein, weil
wir nichts erwarten, aber
geben wollen, was wir geben können
So bitten wir dich
guter Gott um die Gnade der Maßlosigkeit.
Wo wir selbst unser
Leben hingeben, in aller Alltäglichkeit – da schenke Du Leben in Fülle. Darauf vertrauen wir im
Namen Jesu und danken dir. Amen