Raif Badawi
Die Kinder des inhaftierten Raif Badawi, der in Saudiarabien mit 1000 Stockschlägen bestraft wird, schrieben ihrem Vater aus Kanada, wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter Zuflucht gefunden haben, einen erschütternden Brief. -
In einem Video der Menschenrechtsorganisation Amnesty International
liest der älteste Sohn den Brief vor.
Doudi (10) ist der Sohn des Bloggers
Raif Badawi (32), der in Saudi-Arabien zu 1000 Stockschlägen und zehn Jahren
Haft verurteilt wurde. Badawi hatte eine Debatten-Seite im Internet gegründet
Ein Familienfoto aus dem Mai 2012.
Im selben Jahr wurde Badawi festgenommen
Foto: Amnesty International
Doudi liest:
„Du bist ein friedliebender
Mensch, der andere Menschen gern hat und ihnen nur Gutes wünscht. Warum bist du
im Gefängnis, Papa? Das frage ich mich jeden Tag“, schreibt der zehn Jahre alte
Doudi, den Badawi seinen „kleinen Schatz“ nennt.
2012 sind die drei Kinder mit ihrer Mutter Ensaf
Haidar aus Saudi-Arabien geflohen. Sie leben jetzt im Exil in Sherbrooke,
Kanada. Gemeinsam mit seinen zwei Schwestern hat der Junge Pläne geschmiedet,
wie sie den Vater befreien könnten.
„Miriam hat gesagt, sie würde nach Saudi-Arabien fahren,
das Gefängnis kaputtschlagen und die Wachleute verhauen“, schreibt Doudi.
Die Mutter sei stark und gebe ihr Bestes, damit sie
ihn nicht vermissen. „Aber nichts kann dich ersetzen.“
Wir warten auf den Tag, an dem dein Flugzeug am
Flughafen von Montreal ankommt. Du wirst mich dort weinend warten sehen und ich
werde nicht aufhören, bis du mich nicht in deine Arme nimmst und meine Tränen
trocknest.“
Foto amnesty international
Raif Badawi wurde 2012 inhaftiert, weil er eine
Debatten-Seite im Internet gegründet hat. Dort schrieb er, dass Moslems,
Christen, Juden und Atheisten gleichwertig seien. Die Justiz des streng islamischen Landes reagierte mit
aller Härte und klagte ihn wegen „Beleidigung des Islam“ an.
Das Urteil fiel 2014: Zehn Jahre Haft, weitere zehn
Jahre Reiseverbot, eine Geldstrafe von fast 200 000 Euro, ein generelles
Verbot, Medienkanäle zu nutzen – und 1000 Stockschläge.
Die ersten 50 Schläge hat der Blogger am Freitag auf
einem öffentlichen Platz erhalten. Eine Folter, die sich 20 Wochen lang, jeden
Freitag, wiederholen soll
Durch die grausame Affaire Badawi ist das umstrittene
König-Abdullah-Dialogzentrum in Wien in den letzten Tagen massiv infrage gestellt worden. Erst vor wenigen
Monaten hatte die stellvertretende Generalsekretärin Claudia
Bandion-Ortner mit Aussagen zur Todesstrafe für Empörung gesorgt. "es wird nicht an jedem Freitag geköpft" -
Nachdem auch aus der Koalition - bis hin zu Bundeskanzler Werner Faymann
(SPÖ) - Zweifel an der Weiterführung des Projekts kamen, legte sich
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) nun fest: Solange Saudi-Arabien das
Zentrum allein finanziert, will man abwarten - und in einem halben Jahr
entscheiden, wie es weitergeht.
Akzeptieren WIR die grauenhafte Menschenrechtsverletzung? Kein Protest aus Österreich?
"Papa, warum bist du im Gefängnis?" fragen Badawis Kinder
Fragen wir: Sehr geehrte Regierung - was wäre hier unsere Pflicht?????
Bitte wenigstens bei Amnesty International für die Freilassung Badawis unterschreiben
https://campaigns.amnesty.org/actions/write-for-rights-raif-badawi
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