8.1.2015 Mk.6.34 Brotvermehrung
Die Idylle von Weihnachten wird in den liturgischen Texten
immer wieder gebrochen.
„Wir gehen durch eine Welt voll Zwielicht und Schatten“
heißt es heute im Tagesgebet.
Fast klingt es, als hätte der Verfasser die Meldungen des
Tages gelesen. Der Terroranschlag auf Journalisten in Paris ist ein Schock, an
anderer Stelle lesen wir von der durch Schneestürme im Nahen Osten verschärften
Tragödie der syrischen Flüchtlinge.
„Warum, warum“ möchte man fragen: Warum
kein Ende von Leid und Elend? Das Evangelium berichtet von der „wunderbaren
Brotvermehrung“ – aber wir sollten schon auf den ersten Satz hinhören „Als
Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen“.
Das ist es, was Jesus treibt: sein Mitleiden mit den
Menschen.bitten wir heute
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über die Hungernden, die Frierenden, die
Verfolgten, die Leidenden
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über alle, die hilflos Opfer ihrer Menschengeschwister
werden
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über die Täter, erbarme dich über die Grausamen
und Herzlosen
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über uns, damit wir besser Erbarmen mit unseren
Schwestern und Brüdern
lernen
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über die Liebenden, dass sie ihre Liebe auch in
den dunklen Zeiten bewahren
In einer Welt voll Zwielicht und Schatten
Erbarme dich über die Alten und Kranken
Über all die leidenden Kinder und die Sterbenden
so bitten wir dich guter Gott: In einer Welt voll Zwielicht
und Schatten lass uns nicht verzweifeln
an unserer Hilflosigkeit. Sei du Licht in aller Dunkelheit und stille unsere
Sehnsucht nach Frieden und Heilsein. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der
das Leid aller Welt zu dir bringt. amen