Morgen Freitag wäre sie wieder fällig gewesen, die öffentliche Auspeitschung für den
saudiarabischen Jorunalisten und blogger Raif Badawi.
Nun scheinen die internationalen Proteste gefruchtet zu haben
Das berichtet das Medienmagazin "Zapp" und beruft sich auf eine Auskunft des Botschafters Ossama bin Abdul Majed Shobokshi. Der in Berlin stationierte Diplomat des Königreiches habe mitgeteilt, dass die Auspeitschung Badawis gestoppt worden sei.
"Die Bestrafung von Herrn Raif Badawi wurde, wie
ich verstanden habe, gestoppt. Er wird keine Peitschenhiebe mehr
erhalten. Ich nehme an, dass Herr Badawi, nachdem die Auspeitschung
gestoppt wurde, nicht zehn Jahre in Haft bleiben wird", wird der
Botschafter zitiert.
Raif Badawi war im vergangenen Mai wegen
Veröffentlichungen auf seiner Online-Plattform "Saudi-Arabische
Liberale" zu zehn Jahren Haft, 1000 Peitschenhieben, ca. 200.000 Euro
Geldstrafe und einem anschließenden Reise- und Social-Media-Verbot
verurteilt worden. In seinen Texten soll sich der Familienvater über
saudi-arabische Kleriker und die Moralpolizei des Königreichs lustig
gemacht haben. Nicht zuletzt aber hat er immer wieder von der gleichwertigkeit der Religionen gesprochen. Offiziell wurde der 2012 festgenommene Badawi wegen
"Beleidigung des Islam" verurteilt.
Internationale Kritik an Bestrafung
Die Prügel sollten auf je 50 Stück pro Woche
verteilt werden. Nach der ersten öffentlichen Auspeitschung am 9. Januar
in Dschidda war die Strafe zunächst ausgesetzt worden. Die Bestrafung
von Badawi hatte internationale Proteste ausgelöst, nachdem ein Video im
Internet aufgetaucht war, auf dem die Auspeitschung zu sehen war.
Auch die EU forderte ein Ende der Bestrafung. Ein
solches Vorgehen sei "erniedrigend, inakzeptabel und verstößt gegen die
Menschenwürde", sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica
Mogherini.
Bei uns in Österreich ist wegen der Affaire Bada das interreligöse von Saudiarabien gesponserte Abdullah Zentrum in die öffentliche Kritik geraten. Dessen stellvertretende Generalsekretärin Bandion Ortner ist zurücjgetreten - das Zentrum wurde mehrfach aufgefordert, Stellung zu den Auspeitschungen zu beziehen. Auch heute fanden in Wien wieder Protestdemonstrationen gegen das unmenschliche Vorgehen in Saudi Arabien statt