20.1.2015 Di 2.Jk Mk.2.23 der Sabbat ist für den Menschen da
Die Geschichten im
Markus Evangelium sind spannend. Wir erleben, wie sich die Konflikte zwischen
dem religiösen Establishment, den Pharisäern, und dem Wanderprediger Jesus
zuspitzen. Immer wieder geht es um dasselbe Grundproblem: hier das Gesetz, das
klar vorschreibt, was zu tun ist – dort Jesus und seine Leute, die zwar auch
vorgeben fromme Juden zu sein und die doch anders handeln, als es die strengen
Vorschriften vorsehen. Was darf man, was darf man nicht. Aktuelle Fragen wie
heute! Jesus sagt es dezidiert: Die Gesetze, auch der Sabbat mit seinen
Vorschriften, sie sind für die Menschen da und nicht umgekehrt. Wir sind zur
Freiheit Berufene –
Wo müssen wir selbst einen
Sprung nach vorne wagen? bitten wir:
Dass auch kirchliche Vorschriften sich an der
Lebenswirklichkeit der Menschen orientieren
Dass die pastorale Sorge um Menschen größer ist, als das
ängstliche Festhalten an Normen
Dass die Kirche ihre Arme weit aufmacht für wiederverheiratete
Geschiedene, für gleichgeschlechtlich liebende Menschen, für Priester ohne Amt,
für alle, die einen aufrichtigen Weg der Freiheit gesucht haben und doch Sehnsucht
nach christlicher Gemeinschaft haben
für die christlichen Kirchen: dass sie unkomplizierter und
weniger ängstlich miteinander einen gemeinsamen Weg gehen, der sie frei macht
für die Gemeinschaft mit Christus
für unsere Gesellschaft und Politik: dass man nicht faule Kompromisse
mit Mächtigen eingeht, sondern dass in aller Freiheit immer die Würde und
Unversehrtheit von Menschen verteidigt werden muss
für die Journalisten und Meinungsmacher: dass nicht die
billigen Aufmacher zählen, sondern
dass Meinungsfreiheit heißt, mit Respekt und
Verantwortungsbewusstsein zu arbeiten
für uns selbst, dass wir Entscheidungen nicht ängstlich
abwägen, sondern dass wir den Mut haben, in der Freiheit der Kinder Gottes zu
leben
Du guter Gott, wie
gerne leben wir in alten Geleisen, wie groß ist oft die Angst vor Freiheit und
Selbstbestimmtheit: führe DU uns dorthin, wo es für uns selbst und die Menschen in unserem
Leben GUT ist. Darum bitten wir durch Jesus, der mit uns auf dem Weg ist. amen