26.4.2025 Begräbnis Franziskus
Heute um 10 Uhr Vormittag werden in ganz Österreich die Glocken aller Kirchen läuten – angeführt von der größten Glocke, der Pummerin im Wiener Stephansdom. Wir alle wissen, warum. Papst Franziskus, der am Ostermontag gestorben ist, wird in Rom zu Grabe getragen. Obwohl es ein Mega Event mit Staatsoberhäuptern aus aller Welt ist, hat Franziskus für sich selbst eine schlichte Beisetzung gewünscht. In der Kirche Santa Maria Maggiore will er in einem einfachen Holzsarg beerdigt werden, auf der Grabplatte soll nur sein letzter Name stehen „Franciscus“. Franziskus, der Name dieses Papstes war von allem Anfang sein Programm. Schlichtheit, Armut, Verantwortung für die Umwelt, ein fast verzweifeltes Bemühen um Frieden in der Welt. Bitten wir, dass wir weiter tragen dürfen, was uns Franziskus als Auftrag hinterlassen hat.
Die erste Reise dieses Papstes hat ihn nach Lampedusa geführt – dorthin, wo er den massenhaften Tod von Flüchtlingen und Migranten, von Männern und Frauen und Kindern im Mittelmeer beklagte und kritisierte. Bitten wir, dass es den Ländern dieser Welt gelingt, Verhältnisse zu schaffen, in denen Menschen menschenwürdig leben können
Bitten wir für uns selbst, dass wir trotz alle Probleme, die wir sehen, die Würde jedes einzelnen Menschen schützen wollen, der bei uns Zuflucht sucht.
Mit seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ prangerte Franziskus 2015 die Ausbeutung unserer Erde an. Nüchtern nannte er die Ursachen an: „Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann.“ Bitten wir um ein gerechtes Wirtschaftssystem international, dass unsere Erde und seine Menschen nicht ausbeutet sondern schützt
bitten wir für uns selbst, dass wir ganz bewusst Umwelt schonend leben, auch wenn das immer wieder unbequem ist und auch Einschränkung bedeuten kann
Unerschütterlich hat sich der Papst bis zuletzt für alle Menschen engagiert, die in ungerechten Systemen leben, und die vor allem von Krieg und Gewalt heimgesucht sind. Franziskus hat sich nicht gescheut offen Probleme anzusprechen – bitten wir, dass auch wir uns immer wieder getrauen, Stellung zu beziehen und Unrecht anzusprechen
Franziskus wollte die Kirche als einen Ort der
Versöhnung und Barmherzigkeit. Er hat die Kommunion für Wiederverheiratete und
die Segnung homosexueller Menschen möglich gemacht, auch der Kampf gegen
sexuellen Missbrauch in der Kirche wurde transparenter gemacht. Bitten wir,
dass all diese Bemühungen weitergeführt werden und wir alle selbst dazu
beitragen, dass unsere Kirchen Ort sind, die Heimat bieten.
So begleiten auch wir heute Papst
Franziskus auf seinem Weg nach Santa Maria Maggiore, wo er so gerne vor dem
Bild der Mutter Gottes gebetet hat. In seiner endgültigen Heimat ist Franziskus
wohl schon längst angekommen. Möge er dort für uns bitten. Amen