Heute ist Karfreitag – für uns Christen der Tag, an dem wir den Leidensweg Jesu, hin bis zum Kreuz, mitfühlen. Jesus ist am Kreuz gescheitert – wir sollten nicht so schnell die Auferstehung mitdenken. Wir sollten auch das Ende, wir sollten das Scheitern aushalten. So wie wir das viele Unverständliche in dieser Zeit aushalten müssen. Die schreckliche, kaum erträgliche Situation rund um Israel und die Situation der Palästinenser – der Krieg in der Ukraine, so viel Leid, so viel Zerstörung, so viele Tote und verzweifelte Existenzen. Der Angst machende Umbruch in den USA. Wir spüren auch, wie angespannt die finanzielle und wirtschaftliche Situation für viele Menschen geworden ist, wir erleben die Probleme mit Gewalt und Aggression und Brutalität, die unter jungen Menschen zunehmen. Wir finden die Lösung nicht, für zugewanderte Menschen, denen wir Sicherheit geben sollten. Wir sind an so vielen Enden und Ecken ratlos, verunsichert, verängstigt. Ohne Antworten auf viel zu viele Fragen.
In der Karfreitagsliturgie der Kirche gibt es heute die großen Fürbitten für die ganze Welt – gehen wir hier in der Stille am morgen nur ein wenig unseren eigenen Fragen nach
Was macht mir Angst Wo fühle ich mich hilflos
Wo spüre ich eigenes Unvermögen, Unzufriedenheit, Rastlosigkeit
Halte ich das Scheitern aus, das eigene persönliche scheitern…immer wieder
Habe ich noch Vertrauen, Vertrauen auch in einen guten Gott
Finde ich Hilfe gegen Traurigkeit, gegen Bitterkeit, gegen Mutlosigkeit
Wie weh tut unverstanden sein, Einsamkeit
Halte ich es aus, oft keinen Trost für andere zu haben
Halte ich es aus, selbst ungetröstet zu sein
Halte ich die Stille aus, die keine Antworten gibt
Jesus, ich will den Weg mit dir gehen - aber ich habe Angst. Ich traue es mir nicht zu.
Nimm DU mich, wie ich bin - schenk du meinen Grenzen Frieden
führ DU mich hinaus ins Weite. Amen