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Mittwoch, 16. April 2025

Fürbitten 17.4. Vom Schmerz und der Zärtlichkeit des Abschieds

 

17.4.2025 GRÜNDONNERSTAG   Die Zeichen der Liebe erkennen

Heute am Gründonnerstag werden in allen Kirchen nur Abendmessen gefeiert - zur Erinnerung an das letzte Beisammensein Jesu mit seinen Freunden. „Das letzte Abendmahl“ – wir haben es in vielen künstlerischen Ausformungen vor Augen.  Für Jesus sind es die Stunden vor seinem Tod – die Jünger aber können die Dramatik dieses „letzten Abendmahles“ natürlich nicht verstehen.  Sie sind verwirrt, als Jesus plötzlich aufsteht und beginnt, ihnen die Füße zu waschen.  Eine Geste der Zärtlichkeit, eine Geste des Abschieds, fast ein verzweifeltes liebevolles TUN. Mit der flehenden Bitte: „So sollt auch ihr einander nah sein, so sollt auch ihr einander eure Liebe zeigen“ Auch heute werden in vielen Kirchen solche symbolischen Fußwaschungen durchgeführt:  Vor einigen Jahren besuchte Papst Franziskus dafür das Gefängnis der italienischen Hafenstadt Civitavecchia und vollzog die Fußwaschung an zwölf ausgewählten Häftlingen, Frauen wie Männern. Welchen Sinn machen solch symbolische Handlungen? Es beginnt ja bereits mit dem Knieen vor einem anderen.  Bitten wir


dass auch uns immer wieder im Alltag Gesten der Zärtlichkeit gelingen

dass wir keine Scheu vor Berührung und körperlicher Nähe haben

dass wir uns vor anderen auch klein machen können

dass wir bereit sind, zu be-dienen, uns dabei nicht wichtig machen

dass wir aufmerksam dafür sind, was einem anderen gut tun könnte

dass wir selbst dankbar Gutes genießen, das uns geschenkt wird

und dass wir immer wieder einen Ort finden, an dem wir uns angenommen fühlen, an dem wir – symbolisch - die Füße von uns strecken und einfach nur ausruhen können

 

Du guter Gott hilf, dass wir einander guttun können, dass wir uns einander zuneigen, dass wir uns klein machen können, um einander näher zu sein. Darum bitten wir an diesem Tag, der uns in das Geheimnis unseres Lebens und Sterbens führen wird. amen