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Samstag, 15. Februar 2025

Fürbitten Sonntag 16.2. mit all den Widersprüchen leben

 


16.2.2025 Lk 6.20  Feldrede unsere Werte auf den Kopf gestellt (Bergpredigt Mt.5.1)  

 Was wir als „Bergpredigt“ im Matthäus-Evangelium kennen ist im Evangelium bei Lukas mit ganz ähnlichen Aussagen eine „Feldrede“ Jesu. Da wie dort geht es um paradoxe Aussagen. Aussagen, die provozieren Herkömmliche Werte werden von Jesus radikal auf den Kopf gestellt: was normalerweise als Unglück erscheint: Hunger zu haben, Verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das sollen wir, mit den Augen Jesu, als Glück preisen. „SELIG SEID IHR“ - Freut euch und tanzt, wenn das geschieht, heißt es bei Lukas. Aber „weh euch“, wenn ihr jetzt reich seid, wen ihr satt seid, wenn ihr jetzt lacht, wenn alle euch loben. Da steht die Welt Kopf. (Kein Wunder wenn solche Worte Witze provozieren, siehe oben) Müssten wir also darum bitten arm zu sein, unglücklich, hungrig, von anderen gehasst?

Bitten wir, dass wir lernen auch in Widersprüchlichkeiten zu leben. Dass wir uns getrauen, immer wieder unsere fest gefügte Werte-Welt zu hinterfragen

Dass wir die Unbegreiflichkeit Gottes immer mehr annehmen können, wenn auch nicht verstehen

Dass wir es aushalten, auf viele Fragen keine Antwort zu bekommen

Dass wir Unbegreifliches Schmerzliches auch dann annehmen können, wenn wir den Sinn nicht verstehen

Dass wir weiter vertrauen und nicht verbittern, wenn Wünsche und Erwartungen und vor allem auch Gebete nicht erfüllt werden

Dass uns das Leid in der Welt nicht zynisch macht und abstumpft, dass wir es nicht "gottgewollt" hinnehmen, sondern dass wir uns herausgefordert fühlen, zu helfen.

Bitten wir ganz konkret für all die Menschen, die im wahrsten Sinn des Wortes hungern und weinen, die beschimpft und gehasst werden, die man verfolgt und aus Gemeinschaften ausschließt: Menschen verzweifelt und heimatlos: Jesus will nicht, dass wir uns mit ihrem Schicksal abfinden – bitten wir, dass wir zur Stelle sind, wo immer wir helfen können

 

Denn das wissen wir: das Himmelreich ist dort, wo wir selbst Himmel schaffen. Dazu brauchst du uns und dazu hilf uns guter Gott, Amen. 


Aus dem Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit stieg Jesus mit den Zwölf den Berg hinab.

In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen

und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem

und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon waren gekommen.

Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte:

Selig, ihr Armen,

denn euch gehört das Reich Gottes.

Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.

Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen

und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.

Freut euch und jauchzt an jenem Tag;

denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

Doch weh euch, ihr Reichen;

denn ihr habt euren Trost schon empfangen.

Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern.

Weh, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.

Weh, wenn euch alle Menschen loben.

Denn ebenso haben es ihre Väter

mit den falschen Propheten gemacht.