8.2.2025 Hl. Bakhita Tag gegen Menschenhandel
Heute ist der internationale Weltgebets- und Aktionstag zur Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vor genau 10 Jahren hat Papst Franziskus diesen Tag initiiert. Nicht zufällig ist der 8.Februar für die weltweite Initiative ausgesucht worden. Es ist der Gedenk-Tag der erst im Jahr 2000 heilig gesprochenen Josephine Bakhita. Einer Frau aus dem Sudan, 1869 geboren, die als 7jährige von Sklavenhändeln verschleppt und jahrelang auf Märkten zum Verkauf angeboten wurde. Auf Umwegen gelangte die junge Frau nach Italien und in ein Kloster, wo sie, schließlich getauft und Christin geworden, als Ordensfrau bis zu ihrem Tod 1947 lebte. Denken wir an sie, als Schutzheilige für all die Menschen, die HEUTE Opfer von Menschenhandels sind
Nicht zuletzt Migranten und Flüchtlinge sind
Opfer einer neuen Form der Sklaverei. Mehr als 10.000 unbegleitete Flüchtlinge
unter 18 Jahren sind nach Schätzung von Europol in Europa verschwunden,
möglicherweise viele ein Opfer von Menschenhändlern. Man schätzt,
dass mehr als 20 Millionen Menschen JETZT und HEUTE wie Sklaven gehandelt
werden. 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen und Kinder. Sie leiden unter
schwerem Missbrauch und unsäglicher Gewalt. Für Menschenhändler und Zuhälter
ist es ein Milliarden Dollar Geschäft – und spielt sich auch vor unseren Augen
ab, vor allem in den Großstädten, wie Wien. Wie viel unfassbares Leid und
Verzweiflung steht hinter jedem einzelnen Schicksal.
Gebet des PEACE & JUSTICE CENTER, Seattle, angepasst u übersetzt von Sr. Angela Cöppicus SDS.
80% der Opfer von Menschenhandel sind Frauen, wir bitten um Schutz für sie und um Änderungen in den gesellschaftlichen Strukturen, für Gleichheit und Würde aller Frauen.
für alle, die in den Kriegsdienst gezwungen werden, besonders für die Kinder.
für alle, die in Schuldknechtschaft leben, in der Landwirtschaft, in Bergwerken, Fabriken, auf dem Bau, in Restaurants, Privathäusern - oder irgendwo im Hintergrund, wo sie außer Sichtweite sind.
Wir beten für junge Mädchen und Frauen, ausgebeutet und in Zwangsehen und im Sexgewerbe zu Dingen gemacht.
für alle Frauen, die wegen des Stigmas der Prostitution, wegen Krankheit oder Scham nicht nach Hause zurückkehren können, dass sie Trost, Heilung und die notwendige Unterstützung erhalten.
Für diejenigen, die entführt, verkauft oder "adoptiert" wurden, um ihnen Organe zu entnehmen.
Für die Bekehrung des Herzens der Täter, Hintermänner und Händler, die vom Übel des Menschenhandels profitieren
Für die Regierenden, Konzernleiter, Verantwortliche in der Strafverfolgung und alle diejenigen, die im öffentlichen Dienst sind, dass sie die Strukturen aufklären und benennen, die den Menschenhandel ermöglichen
Für die Opfer von Menschenhandel in unserem eigenen Land und unserer Stadt. Gib uns Augen, um zu sehen und zu handeln, um unser Land und unsere Stadt sklavenfrei zu machen
So bitten wir im Namen Jesu Amen
In Österreich engagiert sich seit 2010 eine Gruppe von Ordensfrauen unterschiedlicher Ordensgemeinschaften im Verein SOLWODI (Solidarity with women in distress) für Frauen, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Dieser Verein wurde 1985 von Schwester Dr.in Lea Ackermann in Kenia gegründet und setzt sich mittlerweile auch in Deutschland, Ungarn und Rumänien für eine Verbesserung der Stellung von Frauen ein, die in ihren Heimatländern oder in Europa in eine große Notlage bis in die Prostitution geraten sind. Der Einsatz gilt besonders Frauen bzw. Migrantinnen, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Durch kurzfristige Kriseninterventionen, mittel- oder langfristige Beratungsprozesse erhalten die Frauen Hilfe zur psychischen Stabilisierung, Stärkung des Selbstwertgefühls sowie Unterstützung bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven und selbstbestimmten Entscheidungen.
Laut Schätzungen sind
weltweit rund 35 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel als moderner Form
der Sklaverei. Unter Menschenhandel versteht man die unterschiedlichsten Formen
krimineller Aktivitäten, insbesondere zum Zweck sexueller Ausbeutung und zur
Ausbeutung der Arbeitskraft. Aber auch Zwangsverheiratung, erzwungene
Betteltätigkeit, Organhandel oder illegale Adoption gehören zu den
Erscheinungsformen des Menschenhandels. Die Opfer werden als
ZwangsarbeiterInnen oder für den Organhandel ausgebeutet und als Prostituierte
missbraucht – etwa 80 Prozent der Betroffenen sind Mädchen und Frauen. In
Europa sind ca. 880.000 Menschen vom Menschenhandel betroffen. Laut
Internationaler Organisation für Migration (IOM) werden allein in Europa
500.000 Frauen und Mädchen gezwungen, sich zu prostituieren.