5.2.2025 Mk.6.1 ein Prophet gilt nichts in seiner Vaterstadt hl.Agatha - Gedenktag
Jesus predigt in der Synagoge seiner Vaterstadt – und die Leute sagen: Ja das klingt alles sehr interessant, aber ehrlich gesagt, der kann trotzdem nichts Besonderes sein. Wir kennen ihn, wir kennen seine Familie, er ist einer von uns – und sie lassen ihn links liegen. Jesus, so heißt es „wunderte sich über ihren Unglauben“ In seiner Heimatstadt konnte er keine Wunder tun. Erleben vielleicht auch wir wenig Wunder, weil uns Jesus schon längst viel zu „bekannt“ ist, weil alles schon so „abgespielt“ ist – wir wissen ja, wie die Geschichte ausgeht. Vermutlich regt uns ja nicht einmal mehr der Glaube an die Auferstehung wirklich auf. So vieles ist Routine-Denken. Bitten wir heute
dass wir wieder „Anstoß“ an Jesus nehmen, dass wir das Ungewöhnliche,
das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen – und uns immer neu
damit auseinandersetzen
dass wir uns Jesus und das, was er gelebt hat, NICHT harmlos machen und verkitschen - dass uns das Evangelium wieder aufregt und Fragen und auch Widerspruch auslöst
dass wir immer wieder an die menschliche Existenz von Jesus und seiner
ganz normalen Familie denken - dass wir uns aus diesem Leben auch das
"nicht-verstanden-werden" abschauen, auch das vorläufig Scheitern,
und den tiefen Glauben, der alles erträgt
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen
haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen
Weg gehen und oft anecken
dass auch wir Menschen nicht leichtfertig abtun, die uns etwas zu sagen
hätten – dass wir eigene Vorurteile immer wieder hinterfragen
dass uns das Hinschauen auf Jesu Leben Toleranz lehrt, einen langen Atem
und Respekt für alles, was auch uns oft fremd vorkommt
So bitten wir guter Gott, hilf uns in der Nachfolge Jesu die große Freiheit zu entdecken für die wir geschaffen sind und die wir uns so selten zutrauen. Lass uns offen sein für alles, was auch dieser Tag wieder bringt. Amen