31.10.2024 Reformationstag Hier stehe ich, ich kann nicht anders
Für unsere evangelischen Mitchristen und Freunde ist der heutige Tag, der 31.Oktober, ein großer kirchlicher Feiertag. Es ist der sogenannte Reformationstag – zur Erinnerung an das Jahr 1517, als der katholische Mönch und Theologe Martin Luther - angeblich am Tag vor Allerheiligen - seine 95 Thesen zur Reform der Kirche an die Tür zur Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat. Luther hatte seine Überlegungen zuvor in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen zugesandt. Erst als diese nicht reagierten, kam es zum öffentlichen Thesenanschlag – wobei es historisch um die genauen Umstände ein paar Fragezeichen gibt. Wie die Geschichte aber letztlich ausgegangen ist, wissen wir - noch heute, - nach mehr als 500 Jahren!!!!, - ist die Kirchenspaltung in den offiziellen Gremien nicht überwunden, wenn auch zum Glück schon längst unter vielen Christen. Bitten wir heute mit Gedanken Luthers und schließen wir die politischen Probleme dieser Tage mit ein
„Beten heißt: Gott den Sack unserer Sorgen vor die Füße werfen“. sagt Luther - So bitten wir inständig, dass es gelingt, den Krieg vor unserer Haustüre, den Krieg in der Ukraine, und vor allem die so ausweglos scheinende Situation im Nahen Osten zu befrieden. Dass es Frieden gibt. Dass es gelingt, diese großen Krisen zu meistern, in denen wir gefangen sind
„Krisen sind Umarmungen Gottes, sagt Luther. Die Krise ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben“ - Bitten wir, dass all die Krisen, in denen wir stecken, letztlich zu etwas Gutem führen, nicht zuletzt zu einem radikalen Umdenken für die Bewahrung unserer Umwelt. Und bitten wir für uns selbst, lass uns keine Angst vor Unbekanntem und Neuem und vor den Durststrecken in unserem Leben haben. Lass uns Unsicherheiten aushalten, hilf uns vertrauen.
„Die Schwächen der Heiligen trösten uns mehr als ihre Tugenden“, sagt Luther - Lass, dass wir uns für unsere eigenen Schwächen nicht genieren, wer weiß, ob mancher Fehler, den wir machen, nicht für Andere hilfreich sein kann. Für die politisch Verantwortlichen bitten wir um Anstand, Ehrlichkeit und Würde. Wir bitten um das Zustandekommen einer guten neuen Regierung.
„Das Kreuz setzt dir zu, aber nicht damit du darunter verkommst, sondern dass du lernst, Gott zu vertrauen“, sagt Luther - Lass, dass wir uns selbst nicht krampfhaft Schweres aufladen, aber dass wir in Geduld und Vertrauen aushalten, was immer auf uns zukommt. Bitten wir vor allem, für alle kranken Menschen und für all jene, die Opfer von Terror, Verfolgung und Katastrophen sind.
„Die Kirche braucht eine Reformation. Diese Reformation ist aber eine Angelegenheit der ganzen Christenheit“, sagt Luther - Hilf unseren Kirchen auf dem Weg zur Erneuerung festgefahrene Positionen und Gesetze zu überwinden. Hilf auch uns selbst, dass wir immer wieder zu neuen Antworten auf unseren Glauben bereit sind.
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, auch dieses Zitat wird Luther zugeschrieben. - Bitten wir darum, dass wir aufrechte Menschen sind, auf deren Wort man sich verlassen kann und dass wir doch auch immer wieder fähig zu Ausgleich und Kompromiss und vor allem fähig zum Vergeben sind
So bitten wir in unserem gemeinsamen Glauben im
Namen Jesu, Amen