16.10.2024 Lk.11.42 Weh euch
Radikal und hart ist heute im Evangelium die Kritik Jesu an den Pharisäern und den Gesetzeslehrern, den Theologen seiner Zeit. Sie waren es, die über die Einhaltung der vielen strengen Vorschriften im Judentum geachtet haben. „Weh euch!“ aber sagt Jesus: „Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger“ Ihr selbst lebt ganz anders, als ihr es den Menschen vorschreibt. Man muss nicht lange nachdenken, um zu verstehen, dass sich diese Kritik eins zu eins auch in unsere Zeit, in unsere Kirche übertragen lässt. Aber auch wir selbst sind vielleicht manchmal gar nicht ganz so ehrlich mit dem, wie wir reden und leben. So bitten wir heute
bitten wir
für uns selbst, dass wir nicht mit zweierlei Maß messen. Dass wir nicht über
andere urteilen, während wir selbst genug falsch machen.
dass wir
anderen nicht die Last aufbürden, nach unseren Vorstellungen und
Gewohnheiten leben zu müssen. Dass wir niemand unter Druck setzen mit unserer
Vorstellung vom Leben
dass wir
Anderen kein schlechtes Gewissen machen, wenn sie andere Entscheidungen
treffen, als wir das tun würden. Dass wir immer Respekt haben vor der
Lebensentscheidung Anderer
dass wir in
unserem privaten Leben nicht an Äußerlichkeiten hängen bleiben, sondern immer
wieder nach dem Sinn von Ritualen und Vorschriften fragen
und bitten
wir für unsere Kirche: dass auch hier nicht stur alte Gesetze und Vorschriften
im Mittelpunkt stehen, sondern die Menschen, die um eigne gute Entscheidungen
für ihr Leben ringen
bitten wir
für alle Priester und Ordensleute: dass sie mit überzogenen Idealen nicht unter
Druck gesetzt werden, dass sie wahrhaftig leben können, dass sie sich nicht
verbiegen müssen
und bitten
wir grundsätzlich um Anstand und Glaubwürdigkeit gerade auch in höheren
Hierarchien der Kirche, nicht grundlos kritisiert hier auch Papst Franziskus
immer wieder manchen Luxus und Eitelkeit der Kleriker.
Barmherziger
Gott, so bitten wir, hilf uns aufrechte und ehrliche Menschen zu sein, hilf,
dass wir den Menschen, die mit uns leben, das Leben leichter machen. So, wie
auch du uns annimmst, wie wir sind. amen.