21.10.2024
Lk.12.13 Habsucht
Im heutigen Abschnitt des Evangeliums hat der Verfasser Lukas Jesusworte zusammengestellt, die zur Frage „Reichtum-Armut“ Stellung nehmen. „Hütet euch vor aller Habsucht“: so sagt es Jesus kurz und bündig. In jedem Moment kann das Leben zu Ende sein, was nützt dann alle Gier. Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Großgrundbesitzer. Während der noch überlegt, wie er allen Überschuss anlegt und verwaltet, steht schon fest: noch in dieser Nacht wird er sterben. Wozu also die ganze Sorge um den Reichtum` Sollen wir uns betroffen fühlen? Nein, wir selbst sind vermutlich nicht „habgierig“ im landläufigen Sinn – wir raffen nicht Gold an uns und wälzen uns nicht in unseren Aktien. Aber die Sucht „zu haben“ – und immer wieder etwas mehr „haben“ zu wollen – diese Sucht kennen wir vermutlich durchaus. Bitten wir heute
dass wir nicht haben müssen, was alle haben - dass wir nicht alles doppelt und dreifach haben müssen
dass wir uns immer wieder ganz bewusst von Dingen trennen - dass wir gleich heute wieder einmal Unnötiges aussortieren
dass wir nicht so viel Angst davor haben, im Leben zu kurz zu kommen - dass wir erkennen, was und wovon wir loslassen müssen
dass wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen wollen - dass wir nicht glauben, mit Geld alles kaufen zu können
dass wir aber auch nicht „Wichtigkeit“ anhäufen - dass wir uns nicht für unentbehrlich halten
dass wir auch nicht andere Menschen „in Besitz nehmen“ und sie uns verpflichten und sie auch nicht aus Liebe vereinnahmen
Wir hören, wie immer mehr Menschen sich durch ihren Alltag plagen, weil sie zu wenig haben: helfen wir, wo wir können – und gehen wir selbst verantwortungsvoll mit dem um, was wir haben
uns bitten wir, dass auch die Kirche und die Orden Wege finden, Armut glaubwürdig zu leben
Du
guter Gott so hilf uns loszulassen, was uns nicht guttut – mach uns frei von
allem, was uns unfrei macht. Und hilf uns dort großzügig zu sein, wo andere
unsere Hilfe brauchen. Wieder bitten wir um Frieden für alle Krisenplätze
dieser Welt. amen