1.11.2024 Mt.5.1 Die acht Seligpreisungen
Jedes Jahr am Fest „Allerheiligen“ hören wir sie: Die sogenannten Seligpreisungen im Matthäus Evangelium. Diese Seligpreisungen gehören zu den bekanntesten Texten des Neuen Testaments und sie sind wohl längst so etwas, wie ein Stück Weltliteratur. Man glaubt den Text ja durch und durch zu kennen, aber vielleicht erreichen einen dann die einzelnen Sätze gar nicht mehr in ihrer tiefen Bedeutung. Frère Roger Schutz, der Gründer der Gemeinschaft von Taizé hat einmal gesagt: "Lebe das Evangelium – lebe, was Du verstanden hast – und sei es auch nur ein einziger Satz!" Das ist es ja letztlich auch, was die getan haben, an die wir heute als Heilige denken. Fragen wir uns: Von welchem Satz fühle ich mich heute berührt?
Selig die arm sind vor Gott, sagt Jesus:
bitten
wir, dass wir die Freude daran erleben, dass Gott uns in aller Arm-seligkeit
annimmt wie wir sind
Selig die Trauernden, sagt Jesus
lass, dass wir selbst immer wieder Trost erfahren – und dass wir im
Mitfühlen und Mitleiden anderen Sorgen und Ängste abnehmen können
Selig, die keine Gewalt anwenden, sagt
Jesus
Hilf uns, dass wir selbst ein Klima schaffen,
in dem sich Menschen ohne Angst und Druck entfalten können. Mach uns auch
innerlich frei von Aggression und jeder Vergeltungssucht
Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sagt Jesus
lass uns mithelfen, dass die Schwächeren nicht unter die Räder kommen,
dass es genug Zuwendung für Behinderte, Kranke und Alte gibt, - und dass wir
selbst ohne Eifersucht und Neid Anderen Erfolg und Gutes gönnen.
Selig die Barmherzigen, sagt Jesus
lass uns wohlwollend und mitfühlend sein,
großzügig, und nicht nachtragend. Lass uns aber auch barmherzig sein mit uns
selbst, wenn wir immer wieder an unseren eigenen Ansprüchen scheitern
Selig, die ein reines Herz haben, sagt Jesus hilf uns gut von Anderen zu denken, hilf uns Vorurteile ablegen, hilf, dass wir Menschen wohl-wollend immer wieder eine neue Chance geben
Selig, die Frieden stiften, sagt Jesus hilf uns, dass wir einander nicht mit Ungeduld und Rechthabereien das Leben schwer machen. Dass wir das Gemeinsame und nicht das Trennende suchen. Lass uns nicht aufhören, um den großen Frieden in unserer friedlosen Welt zu bitten.
Du guter
Gott, so hilf, dass wir im Geiste Jesu die Welt anders denken als sie ist. Dass
wir den Mut haben, Stück für Stück, und sei es noch so klein, unser eigenes
Verhalten zu ändern. Denn du willst, dass der Himmel HEUTE beginnt. Heute,
Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen