26.11.2023 Christkönigs Sonntag Mt
25, 31–46 Ez.34.11
Ein König, der letztlich seine Untertanen nur
DANACH zur Rechenschaft ziehen will, ob sie DAS FÜR IHN getan haben
ich war hungrig
habt IHR mir zu essen
gegeben?
ich war durstig
habt IHR mir zu trinken
gegeben?
ich war fremd
habt IHR mich aufgenommen?
ich war nackt
habt IHR mir Kleidung gegeben?
ich war krank
habt IHR mich besucht?
ich war im Gefängnis
seid IHR zu mir gekommen?
und alle werden fragen: WANN hätten wir denn das tun
sollen? Keiner von uns hat diesen König jemals selbst gesehen. Aber SEINE ANTWORT wird sein:
Amen, ich sage
euch:
Was ihr für einen
meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt,
das habt ihr mir getan.
und was ihr für die NICHT getan habt – das
habt ihr auch MIR nicht getan
Wir kennen dieses Gleichnis, das Jesus erzählt: und es macht immer wieder betroffen: so bitten wir an diesem besonderen Sonntag
dass wir den Hungrigen zu essen geben – dass wir Wege zum solidarischen Leben finden, dass wir aber auch dort Hunger stillen können, wo Menschen seelisch Nahrung brauchen
dass wir den Durst stillen – dass wir da sind für die Sehnsucht der anderen, die oft nur ein wenig Zuwendung und aufmunternde Worte brauchen
dass wir die Obdachlosen aufnehmen. Dass wir uns nie besser fühlen als Sandler, Wohlstandsverlierer, Drogensüchtige. Dass wir auch Menschen Heimat geben können, die den Boden unter den Füßen verloren haben
dass wir Nackte kleiden. Dass wir niemand blamieren, nackt da stehen lassen, dass wir die Blößen, die sich andere geben, nicht ausnutzen. Dass wir eine schützende Hand für die haben, die nicht so gut im Leben zurechtkommen
dass wir uns um Kranke kümmern. Dass wir keine Phrasen anbieten, sondern einfach zuhören können. Dass wir Verständnis haben für alle, denen es psychisch nicht so gut geht. Dass wir den Rhythmus der Menschen verstehen, denen das Leben nicht so leicht von der Hand geht
dass wir auch ins Gefängnis gehen. Ganz konkret wird das nicht oft möglich sein. Aber wie viele Arten von „Gefängnis“ gibt es, Situationen, wo sich Menschen zurückziehen, einmauern, verschanzen. Dass wir ihnen mit Geduld nahekommen und bei ihnen ausharren
Du guter Gott, wir sehnen uns danach GUT zu sein und GUTES zu tun. Lass, dass wir sehen, was wir jeden Tag an vielen kleinen Zuwendungen geben können. Dass wir heilsam und heilend sein können, wie es Jesus war. Sei DU der gute Hirte, von dem der Prophet Ezechiel in der ersten Lesung spricht, führe DU uns- darum bitten wir dich und dafür danken wir dir. Amen
und doch habe ich am Ende dieser
Gleichnis-Erzählung immer wieder die EINE Frage im Herzen: Du, König – du guter
Gott: warum hast du dir nicht eine Welt erschaffen, in der es keine Hungrigen
gibt, keine Obdachlosen, keine Bedürftigen, keine Kranken, keine Verfolger und
keine Verfolgten, warum hast du dir nicht eine Welt erschaffen ohne
Ungerechtigkeit, ohne Tränen und Leid? Eine Welt in die jedes Kind behütet und
beschützt hineinwachsen kann?
Karl Rahner, der große Konzilstheologe sagt: (Dennoch) Glauben können, heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.
Auch DAS bedeutet für mich dieser Sonntag