23.11.2018 Lk.19.45
Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel
Jesus ist mit seinen Jüngern am Weg nach Jerusalem, es ist eigentlich der Beginn seines Leidensweges, gestern haben wir gehört, wie Jesus, beim Blick auf den Tempel, über dessen zukünftige Zerstörung weint. Es waren prophetische Worte. Heute erleben wir, wie Jesus im Tempelvorhof die vielen Händler und Geschäftemacher sieht, wie er wütend ihre Verkaufsstände umstößt und die Geschäftemacher aus dem Tempel vertreibt. „Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein“ zitiert Jesus die jüdische Bibel, “ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.“ In allen vier Evangelien wird diese Geschichte erzählt, wir hören sie heute bei Lukas. - Zu einfach wäre es, nur an Jahrmarktstandeln und Devotionalienramsch rund um Wallfahrtskirchen zu denken: wir sollten uns durchaus selbst vom Zorn Jesu angesprochen fühlen. Versuchen nicht auch wir manchmal mit Gott „ins Geschäft“ zu kommen, einen Deal mit Gott zu machen? Bitten wir heute
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um uns damit sozusagen ins Himmelreich „einzukaufen“
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um etwas für unser Wohlverhalten zu erwarten
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um mit Gelübden und Versprechungen Gott sozusagen unter Druck zu setzen, und letztlich uns selbst
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um uns besser zu fühlen als andere
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um uns freizukaufen von anderen mitmenschlichen Verpflichtungen
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um uns eigenverantwortete Entscheidungen zu ersparen
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um in ungestörter Selbstzufriedenheit zu leben
Dass wir unseren Glauben nicht benützen, um uns gesellschaftlich einen Vorteil einzuhandeln
Bitten wir, dass wir in großer Dankbarkeit und Liebe und in großem Vertrauen glauben dürfen, einfach „so“ - So bitten wir im Namen Jesu, amen