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Freitag, 10. November 2023

Fürbitten 11.11 "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"

 

(El Greco, 1597/99, National Gallery of Art, Washington D.C.)   aus Wikipedia

11.11.2023 Hl.Martin  TEILEN macht Freude

Es sind die Kindergartenkinder, die diesen Tag besonders lieben. Es ist das Fest des heiligen Martin – und gefeiert wird es traditionell mit einem Laternenumzug. Die Laternen sollen leuchten - wie das „leuchtende Vorbild“ des heiligen Martin.  Die Legende erzählt vom TEILEN – für einen Bettler zerreißt der römische Offizier Martin seinen Soldatenmantel, einen großen weiten Umhang, um diesem frierenden Mann etwas Wärmendes zu geben. Der heilige Martin ist eine historische Persönlichkeit. Er hat ein durch und durch spannendes Leben geführt, 25 Jahre lang als römischer Offizier, ehe er Bischof von Tours wurde und auch als Begründer des abendländischen Mönchtums gilt. Aber bleiben wir beim TEILEN:  Im Grund hat wohl jeder von uns die Erfahrung gemacht, dass Teilen einem selbst guttut, dass es froh macht. Und trotzdem sind wir immer wieder knausrig. Oft weniger mit Geld als mit unserer Zuwendung. Denken wir auch an den Satz von Erich Kästner : Es gibt nichts Gutes, außer man tut esBitten wir heute


Dass wir großzügig sind – dort, wo unsere finanzielle Unterstützung gefragt ist, dort wo wir helfen können

dass wir aber auch großzügig sind - mit der Zeit und der Zuwendung, die wir anderen geben

Dass wir großzügig sind - mit der Geduld, die wir immer wieder brauchen, Geduld für andere, Geduld mit uns selbst

Dass wir großzügig sind - mit dem Vertrauen, das wir einander schenken - dass wir großzügig sind mit dem „einander-gut-tun“ und füreinander da sein

Dass wir großzügig sind- mit der Kraft, die wir in unseren Alltag investieren - Dass wir großzügig sind - mit der Freude und der Zuversicht, die wir weitergeben wollen

Dass wir großzügig sind mit dem Humor, an den Tagen, wo manches nicht so gut läuft - Dass wir großzügig sind - mit der Liebe, auch für uns selbst

 

Du guter Gott. Du willst ALLES – und Du willst, dass wir ALLES auch von Dir erwarten. Nimm uns die Angst, im Leben zu kurz zu kommen. Schenk uns ein weites Herz, dass wir sehen, was andere brauchen und dass wir bereit sind, zu geben, was wir geben können. So wie Jesus gelebt hat, unser Bruder, in seinem Namen bitten wir dich, Amen

St. Martin in der Kirche Veules-les-Roses, 16. Jahrhundert


Martin, zu seiner Zeit Martinus, geboren 316, ist als Sohn eines römischen Militärtribuns in Pannonien im heutigen Ungarn aufgewachsen. Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren wurde Martin in die Gruppe der Taufbewerber aufgenommen. Nur widerwillig gehorchte er seinem Vater und schlug eine Militärlaufbahn ein. Als Sohn eines römischen Offiziers war er nach den Bestimmungen Diokletians gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde Martin zur Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mailand eingezogen, das zu der Zeit die Residenz der westlichen römischen Reichshälfte war.

Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. In nahezu allen künstlerischen Darstellungen wird er allerdings mit einem roten Offiziersmantel (lat.: Paludamentum) abgebildet. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25,35–40  „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu. Erst im Alter von 34 oder 35 Jahren – wurde Martin von Bischof Hilarius von Poitiers getauft. 

Im Jahr 356 verweigerte Martin, noch Soldat, die Teilnahme an einer Schlacht gegen die Alemannen mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr miles Caesaris, ein Soldat des römischen Kaisers, sondern miles Christi, Soldat Christi, und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Es wurde ihm vorgeworfen, er verweigere den Dienst aus Feigheit, nicht aus Glauben. Darauf bot Martin an, er wolle dem Feind unbewaffnet entgegentreten. Am nächsten Tag ergaben sich die Germanen und es kam nicht zur Schlacht, so dass Martin diese Probe erspart blieb. Er wurde darauf aus dem Heerdienst entlassen, nach Ableistung seiner 25-jährigen Dienstzeit im Alter von 40 Jahren.

Zunächst lebte Martin eine Zeit lang als Einsiedler, 361 gründete er in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes, die Abtei de Ligugé, 14 Jahre später  errichtete er in der Nähe von Tours das Kloster Marmoutier – monasterium maius.

Martin verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder Priesters. Bald galt er als  Nothelfer und Wundertäter , 370 oder 371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, wohnte er lieber in den Holzhütten vor der Stadtmauer. Durch ihn sollen viele Menschen Christen geworden sein

 

Am 8. November 397 starb Martin im Alter von 81 Jahren und er wurde am 11. November in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Am Sterbebett wird ihm der Satz zugeschrieben: mortem non timeo, vivere autem non recuso (den Tod fürchte ich nicht, weiter zu leben lehne ich aber nicht ab).


nach Wikipedia