6.7.2023 Gen.22.1
Opferung Isaak – Mk.9.2 Mt.9.1
Gelähmter, hab Vertrauen
Über
die erste Lesung aus der jüdischen Bibel möchte man sich heute gerne hinweg schwindeln:
die Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham. Der Gott des Alten Testaments
will scheinbar ein Menschenopfer, so wie es auch die Götter anderer Kulturen zu
dieser Zeit fordern. Abraham ist bereit zu gehorchen – aber dann geschieht das
ganz NEUE im jüdischen Gottesverständnis. Jahwe will das Opfer gar nicht,
Abraham sollte nur auf die Probe gestellt werden, wie weit sein Gehorsam Gott
gegenüber reicht. Gott braucht kein Menschenopfer mehr – er will Hingabe und
Vertrauen. Konsequenterweise sollten wir auch nicht mehr im Neuen Testament vom
„Opfer“Tod Jesu sprechen. Unser Gott, wie wir ihn denken, braucht kein
Menschenopfer. Im Evangelium hören wir, wie Jesus einen Gelähmten heilt. Auch Jesus
fordert von ihm Vertrauen ein – letztlich das, was der Gott des Alten
Testamentes von Abraham verlangt. Denken wir also um: nicht um OPFER geht es,
es geht um Liebe und Vertrauen. So bitten wir
Dass wir vertrauen - Wenn wir vor wichtigen Entscheidungen stehen
Dass wir vertrauen – wenn wir uns auf andere Menschen einlassen
Dass
wir vertrauen - auch wenn immer wieder vieles anders läuft, als geplant
Dass wir vertrauen – auch wenn wir manchmal an
uns selbst zu zweifeln
Dass wir vertrauen - wenn wir eine Sache aus der Hand geben müssen
Dass wir vertrauen – wenn uns Krankheit und Krisen von anderen abhängig machen
Dass wir Gott vertrauen – und vertrauen, dass all unsere Wege, - auch unsere Irrwege, - zu ihm führen
Du unser Vater, Vater unser - Du bist ein Gott des Lebens. Du willst nicht unser Opfer, Du willst unsere Liebe. Lass, dass wir dich voll Sehnsucht und ohne Angst suchen. Verwandle unser Leben in Freude und Zuversicht, so bitten wir im Namen Jesus . Amen