7.7.2023 Amos 8.4 wie lange wollt ihr noch
betrügen Mt.9.9
„Diese Wirtschaft tötet“, mit diesen Worten hat Papst Franziskus schon kurz nach seinem
Amtsantritt klare Worte gegen das gefunden, was unsere Welt so ungerecht
macht. Für Armut und Ausgrenzung in der
Welt macht der Papst das geldzentrierte Wirtschaftssystem verantwortlich "Wenn der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt steht,
wenn das Geldverdienen das erste und einzige Ziel ist, befinden wir uns
außerhalb jeder Ethik, und so bekommen wir Strukturen der Armut, Sklaverei und
Verschwendung", analysiert Franziskus
und verweist auf die immer größer werdende Schere zwischen arm und reich. Was
der Papst – zur Empörung so mancher – unmissverständlich anspricht, das hat auch
schon vor 3.000 Jahren der Prophet Amos angeprangert. Die Gier des Menschen,
die Gier einer ganzen Gesellschaft scheint nichts Neues zu sein. „Ihr, die
ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt, ihr die ihr aus
allem Gewinn macht, auch noch aus dem Abfall, ihr, die ihr die Hilflosen mit
Geld kauft …“ So wettert der Prophet und prophezeit: „Eure Feste werde ich
in Trauer verwandeln, all eure Lieder in Totenklagen“ Die Schrift des Propheten
Amos liest sich wie eine Anklage aus unseren Tagen. Das soll uns betroffen
machen, auch wenn WIR nicht die großen Rädchen im System sind. Bitten wir heute
dass wenigstens wir als Christen uns bemühen
einfacher zu leben
dass es für uns selbstverständlich ist zu
teilen und zu helfen
dass wir die Sucht nach dem immer mehr haben
müssen, bekämpfen
dass wir bewusst nicht haben müssen, was alle
haben
dass wir – auch im Kleinen - niemand
übervorteilen und ausnützen
dass wir nicht extra billig kaufen, und damit
Ausbeutung in anderen Ländern unterstützen
dass wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen
wollen
dass wir nicht so viel Angst davor haben, im
Leben zu kurz zu kommen
dass wir gleich heute wieder einmal Unnötiges
aussortieren
dass auch die Kirche und die Orden Wege
findet, Armut glaubwürdig zu leben
Im Evangelium heute sagt Jesus: „Nicht die
Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“ Und wir sind krank geworden an unserer
Gesellschaft, die uns bequem und hungrig gemacht hat. Hungrig nach Dingen, wir
gar nicht brauchen. Du guter Gott hilf uns loszulassen, was uns nicht gut tut
– lass uns statt dessen Gutes tun, im Namen Jesu.Amen