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Samstag, 29. Juli 2023

Fürbitten 30.7. Geh bis an deiner Sehnsucht Rand ....

 


30.7.2023 Mt 13.44 Schatz im Acker, kostbare Perle  1 Kön 3. Hörendes herz

Wie ist das mit dem Himmel, so haben die Menschen Jesus vor mehr als 2000 Jahren gefragt, und eigentlich fragen wir uns genau das doch auch heute: Was soll ich mir unter einem Himmel vorstellen? Wie so oft antwortet Jesus mit Gleichnissen: der Himmel ist …. wie etwas unglaublich Kostbares, das du plötzlich findest und dafür gibst du dann alles, keine Anstrengung ist dafür zu groß. Jesus nennt als Beispiele einen Schatz im Acker oder eine kostbare Perle, für die ein Kaufmann alles, was er besitzt verkauft, nur um sie zu erwerben.  Haben wir so etwas Begehrenswertes schon gefunden? Etwas, wofür wir „ALLES“ geben würden, unser „letztes Hemd“? Bitten wir heute

dass wir erkennen, wofür es sich lohnt, Zeit, Geld, Nerven und vor allem unser Leben und unsere ganze Liebe einzusetzen

dass wir mehr Fantasie und Mut haben, uns „den Himmel auf Erden“ zu wünschen

dass wir nichts auf MORGEN verschieben, was HEUTE für uns gut ist und uns glücklich macht

dass wir aber doch kurzfristig auf etwas verzichten können, um später die größere Freude zu haben

dass wir uns nicht mit kleinen Lösungen abgeben, wenn wir eigentlich eine viel größere Sehnsucht haben

dass wir die Sehnsucht nie aufgeben, ganz gleich wie alt wir sind, weil nur sie uns immer weiterführt

dass wir auch unsere Krisen und Schwierigkeiten als „Schatz im Acker und als kostbare Perle“ entdecken können, weil letztlich auch sie uns dorthin führen können, wo der Himmel ist

Guter Gott: lass uns den Schatz erkennen, die Kostbarkeit, die in jedem einzelnen Tag verborgen ist und lass uns alles daran geben, diesen Schatz ans Licht zu bringen. Und wie König Salomon bitten wir; Gib uns ein hörendes Herz: dass wir die Sorgen und Nöte und auch die Freuden der Menschen um uns wahrnehmen – und nicht zuletzt auch das, was unsere innerste Sehnsucht ist. Amen  

 

Von Rainer Maria Rilke gibt es ein wunderbares Gedicht, das uns ermuntert, diesen Schatz im Acker zu suchen "Geh bis an deiner Sehnsucht Rand"



"Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht...

Von deinen Sinnen hinausgesandt,

geh bis an deiner Sehnsucht Rand; ....

Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.

Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.

Lass dich von mir nicht trennen.

Nah ist das Land,

das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen

an seinem Ernste.

Gib mir die Hand" .      Rainer Maria Rilke, 4.10.1899, Berlin-Schmargendorf