13.7.2023 Gen. 44.18
die Großmut des Josef
Heute hören wir in der 1.Lesung den
zweiten Teil der dramatischen Josefs Geschichte. Josef war ein Jugendlicher und
der Liebling des Vaters, als ihn seine viel älteren Brüder aus Eifersucht töten
wollten. Letztendlich verkaufen sie ihn als Sklaven an vorbeiziehende Kaufleute.
So gerät Josef nach Ägypten und wird dort durch Gottes Fügung, - nachdem er zunächst
noch in große Schwierigkeiten gerät - ein wichtiger Berater des Pharao und ein
Helfer in einer großen Hungersnot. Aus Kanaan kommen nun auch Josefs Brüder als
Bittsteller nach Ägypten, sie erkennen ihren Bruder nicht, er sie jedoch
schon. Josef rächt sich nicht an ihnen,
stellt ihnen aber Bedingungen. Letztlich nimmt alles ein gutes Ende, Josef gibt
sich seinen Brüdern zu erkennen. Großherzig verzeiht er, was sie ihm angetan
haben und weist sie darauf hin, dass durch Gottes Fügung letztlich aus einer
bösen Tat Gutes erwachsen ist. Blicken
wir heute auf diesen Josef, der sein Schicksal ohne Verbitterung angenommen
hat. Bitten wir auch für uns
Dass wir auch von bitteren Erfahrungen in unserem
Leben nicht bitter werden
Dass wir Kränkungen nicht in uns
speichern und jahrelang nachtragen
Dass wir absolut verzeihen können, auch wenn man uns sehr unrecht getan hat
Dass wir auch in ausweglos scheinenden Situationen stark bleiben können
Dass wir auch in großer Hilflosigkeit und Angst nicht
aufhören zu vertrauen
Dass wir Vertrauen haben: dass auch aus all den
Dingen, die wir selbst falsch machen, doch noch Gutes entstehen kann
dass wir uns um Frieden rund um uns
bemühen
bitten wir um Verzeihen und Frieden weltweit. Wie schlimm sind Gewalt und Unrecht, wie schwierig ist ein Neu-Anfang – bitten wir auch um Versöhnung und Aussöhnung all der Gegensätze im eigenen Land
„Gott schreibt gerade auch auf krummen Zeilen“, so hat es der französische Schriftteller Paul Claudel gedichtet. Wir dürfen in allen Situationen unseres Lebens vertrauen, dafür danken wir im Namen Jesu Amen