21.11.2012 Lk.19.11 eine Geschichte übers Geld?
Geld muss sich vermehren, scheint auf den ersten Blick die Aussage heute im Evangelium zu sein. Jesus erzählt ein Gleichnis von einem eigentlich brutalen Herrscher, der von seinen Bediensteten verlangt, dass sie Geld, das er ihnen anvertraut hat, ordentlich vermehren. Jenen Diener, der ihm sein Geld ohne Gewinn oder Zinsen zurückgibt, den bestraft der König. Das bißchen Geld wird diesem Mann auch noch weggenommen und dem gegeben, der sein Geld am besten vermehrt hat. „Wer hat, dem wird man geben, wer aber nicht hat, dem wird man auch das, was er nicht hat, wegnehmen“ Genau so sagt es Jesus, nachdem er diese Geschichte erzählt hat. Ist das nicht absolut empörend, heute - in einer Zeit, - wo es ohnehin nur um Rendite und Profit geht, wo es an allen Ecken und Enden Korruption gibt, wo die Leute ohnehin nie „genug“ haben“. Letztlich meint die Geschichte aber wohl nicht GELD, sondern „Talente“, die auch eine Geldwährung waren. Und auf unsere Talente sollen wir wirklich achten. Jeder von uns hat sie – bitten wir heute
dass wir in unseren verschiedenen Lebensabschnitten immer wieder neue Talente entdecken
dass wir uns die Freude an diesen Talenten nicht nehmen lassen
dass wir unsere Talente – im Idealfall – für Gutes einsetzen können
dass wir aber auch einfach nur Freude daran haben, zum Beispiel ein Hobby auszuüben
dass wir uns mit unseren Talenten immer wieder auf Neues einlassen, uns Neues zumuten
dass wir uns aber auch mit diesen Talenten nicht unter Erfolgsdruck setzen lassen
dass wir auch andere Menschen ermutigen, ihre Talente zu entdecken und zu nutzen
dass wir aber nicht krampfhaft nach DEM BESONDEREN suchen, sondern dankbar für viele Kleinigkeiten sind, die uns gelingen und Freude machen
so bitten wir im Namen Jesu, der uns Mut macht, unsere Grenzen immer wieder zu überschreiten. Amen