7.6.2021 Mt.5.1 Bergpredigt
Frère Roger Schutz, der Gründer und lebenslanger Prior der ökumenischen Gemeinschaft
von Taizé hat einmal gesagt: "Lebe
das Evangelium – lebe, was Du verstanden hast – und sei es auch nur ein
einziger Satz!" Wenn jede, jeder von uns versuchen würde, nur einen
Satz der Seligpreisungen im Evangelium ernst zu nehmen, ja, dann könnte das
Leben, wenigstens das Leben rund um uns, anders aussehen: Bitten wir, dass wir für den heutigen Tag
nur EINE der Jesus Forderungen aufgreifen und zu leben versuchen.
Selig die arm sind vor Gott, sagt Jesus:
lass
uns im eigenen „arm sein vor Gott“ großzügig sein mit allen, die unsere
Zuneigung, unser Verständnis und unsere Vergebung brauchen. Mach uns offen für
Gerechtigkeit und Solidarität, weltweit aber vor allem auch hier bei uns. Gott
unseres Lebens: wir bitten dich erhöre uns
Selig die Trauernden, sagt Jesus lass uns im Mitfühlen und Mitleiden die Sorgen, die Schmerzen und
die Ängste der Anderen spüren. Nimm uns aber auch die Angst davor, selbst
schwach zu sein - lass, dass wir uns selbst helfen und trösten lassen
Selig, die keine Gewalt anwenden, sagt
Jesus
lass uns richtig handeln in einer Gesellschaft, wo man Ellbogen,
Beziehungen, Durchschlagskraft und viel Egoismus braucht, um ganz vorne zu
sein. Hilf uns, in unseren Gemeinschaften und an unserem Arbeitsplatz ein Klima
zu schaffen in dem sich Menschen ohne Angst und Druck entfalten können
Selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, sagt Jesus lass uns mithelfen, dass die Schwächeren nicht unter die Räder kommen, dass es genug Zuwendung für Behinderte, Kranke und Alte gibt, dass wir Migranten und Flüchtlingen ein Lebensrecht hier einräumen, und dass wir selbst ohne Eifersucht und Neid Anderen Erfolg und Gutes gönnen.
Selig die Barmherzigen, sagt Jesus lass uns wohlwollend und mitfühlend sein,
großzügig, und nicht nachtragend. Mach uns bereit, mit offenen Augen auf Andere
und das, was sie brauchen, zuzugehen. Lass uns aber auch barmherzig sein mit
uns selbst , wenn wir immer wieder an unseren eigenen Ansprüchen scheitern
Selig, die ein reines Herz haben, sagt
Jesus hilf uns gut von Anderen zu denken, hilf uns
Vorurteile ablegen, dass wir niemanden abstempeln und verurteilen, dass wir
Menschen immer wieder eine neue Chance geben, dass wir nicht immer schon im
Vorhinein alles besser wissen
Selig, die Frieden stiften, sagt Jesus hilf uns, ein gutes Klima zu schaffen - an unserem Arbeitsplatz, in
unseren Familien, im täglichen Umgang mit anderen. Dass wir einander nicht mit
Ungeduld und Rechthabereien das Leben schwer machen. Dass wir das Gemeinsame
und nicht das Trennende suchen .Dass wir in Konflikten ehrlich sein können und
es auch aushalten , wenn uns jemand kritisiert,
dass wir nachgeben können und großherzig sind
Du guter Gott, hilf, dass wir im
Geiste Jesu die Welt anders denken als sie ist. Dass wir den Mut haben, Stück
für Stück, und sei es noch so klein, unser eigenes Verhalten zu ändern. Denn du
willst, dass der Himmel HEUTE beginnt. Heute, Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen