BITTEN UND BETEN
2.6.2021 Tobit und Sara
Auch heute hören wir in der ersten Lesung wieder einen Ausschnitt aus dem Buch Tobit aus der alten jüdischen Bibel. Es ist eine typische Lehrerzählung, etwa 2.200 Jahre alt. Der Sinn der Geschichten besteht darin, den Menschen anhand erzählter Schicksale Mut und Hoffnung für das eigene Leben zu machen. Auch wenn es immer wieder scheinbar ausweglose Situationen gibt: Gott wird helfen. Wohl die meisten von uns kennen das sehr wohl: das Gefühl von Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit, das Gefühl, sehr einsam und hilflos zu sein. Tobit und Sara, ein Mann und eine Frau, zeigen uns in der heutigen Erzählung, dass wir gerade dann, am Tiefpunkt unseres Lebens, nicht aufhören sollen, Gott zu vertrauen. Tobit wird nach langen verzweifelten Gebeten von seiner Blindheit geheilt, die junge Frau Sara, die schon dem Selbstmord nahe ist, erfährt endlich Glück und Erfüllung mit einem jungen Mann, es ist der Sohn Tobits. So wie Tobit und Sara zu Gott gefleht haben, so wollen auch wir bitten:
dass Du all die Menschen nicht allein lässt, die von
Terror und Gewalt, von Krieg und Verzweiflung betroffen sind
dass du all den kranken Menschen, den Einsamen und
Enttäuschten wieder Zuversicht schenkst
dass wir selbst Dir Gott auch in den dunklen Stunden unseres
Lebens weiter vertrauen
dass wir alle unsere Gefühle, gerade auch die zwiespältigen,
ehrlich vor Dich hinlegen
dass du uns immer wieder den Mut zu einem neuen Anfang gibst
dass wir dort, wo wir selbst Schuld haben, dass wir sie erkennen
und uns ändern können
dass wir immer vergeben und Menschen zu einem Neuanfang
helfen können
Du guter Gott, hilf uns in den Stunden von Mutlosigkeit und
Verzweiflung – gib uns die Zuversicht, dass wir selbst im Tod in dir neues
Leben finden. So bitten wir im Namen Jesu.Amen