Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr
am Aschermittwoch, zu Beginn der Fastenzeit.
„Hütet euch“ – so sagt Jesus – und er meint damit: Seid ehrlich zu euch
selbst. Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr das was ihr tut, auch
wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen gut dazustehen. Ein
Verhalten, das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss gar nicht von edlen
Motiven getragen sein. Seid ehrlich zu euch selbst, meint Jesus: So bitten wir
behüte uns davor, dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind
aber behüte uns auch - dass wir nicht verunsichert, geduckt und voller Skrupel sind
behüte uns davor, dass wir nur vor anderen „so tun als ob“, um Lob und Anerkennung einzuheimsen
aber behüte uns auch - dass wir nicht selbstquälerisch sind und an dem Guten zweifeln, das wir tun
behüte uns davor, dass wir uns nicht zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht
aber behüte uns auch - so dass wir sehen können, wie WICHTIG und unersetzbar wir sind – auch ohne jede Extra Leistung
behüte uns davor, dass wir uns nicht elegant und mit besten Argumenten vor ungeliebten Aufgaben drücken
aber behüte uns auch - dass wir uns nicht mehr aufbürden lassen, als für uns gut ist
behüte uns davor, dass wir uns mit guten Vorsätze und Absichten verbissen und lustlos abplagen
aber behüte uns auch - damit wir in allem, was wir tun oder lassen, Freude und Dankbarkeit finden
Du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und vor allem in Liebe suchen und finden. Amen