22.12.2019
4. Adventsonntag Zeichen und Träume
Mt.1.18 Josef tat, was der Engel ihm befohlen
hatte – Jes.7.10 erbitte dir ein Zeichen
Von Zeichen und Träumen ist heute am
4.Adventsonntag in den Gottesdienstlesungen die Rede. Wollen wir uns auf so etwas einlassen? Sagt man
nicht: Träume sind Schäume? „Erbitte dir
ein Zeichen von Gott“ – so fordert der jüdische Prophet Jesaia den König
Achas auf – aber der glaubt nicht so recht an Zeichen und redet sich lieber
heraus. Das Evangelium berichtet von
einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der
jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen
kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt
sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. Er vertraut einem Traum: „Josef tat, was der Engel ihm im Traum
befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen –
gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Sind wir offen
für unsere innere Stimme? Bitten wir
Gib uns den Mut, auf unsere innere Stimme zu
hören
Gib uns die Fähigkeit, die oft
unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten
Gib uns die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen,
wenn wir von unseren Gedanken überzeugt sind
Gib uns die Gelassenheit, auf Andere bisweilen als
seltsam zu wirken, wenn wir uns für Zukunftsprojekte engagieren
Gib uns das Vertrauen, dass wir immer wieder auch
aus dem Gebet Impulse und „Visionen“ schöpfen werden
Gib uns wie Josef diese traumwandlerische
Sicherheit, dass wir DEINE Stimme heraushören werden, auch heute wieder und an
jedem unserer Tage
So bitten wir in diesen letzten Tagen des
Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeit aushalten, dass wir auf
dich WARTEN, auch wenn wir doch immer schon in deiner Gegenwart leben. DU,
mitten unter uns, DU in uns – dafür danken wir im Namen Jesu, Amen