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Mittwoch, 18. Dezember 2019

ADVENT 18 werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

Lass dich fallen,

lerne Schlangen beobachten, 
pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein,
mache kleine Zeichen, die "Ja" sagen und
verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen, 
schaukle so hoch du kannst
mit deiner Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere "verantwortlich zu sein",
tue es aus Liebe.
Glaube an Zauberei, 
lache eine Menge,
bade im Mondlicht.
Träume wilde phantasievolle Träume,
zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert,
kichere mit Kindern, 
höre alten Leuten zu.
Spiele mit allem, 
unterhalte das Kind in dir,
du bist unschuldig, 
baue eine Burg aus Decken,
werde nass, 
umarme Bäume,
schreibe Liebesbriefe.


Josef Beuys 

und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 
auch Foto: Samya Hamieda Lind



licht achtzehn.


Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.

Wenn das Zufällige und Ungefähre

verstummte und das nachbarliche Lachen,

wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,

mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

Dann könnte ich in einem tausendfachen

Gedanken bis an deinen Rand dich denken

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),

um dich an alles Leben zu verschenken

wie einen Dank.



Rainer Maria Rilke