26.12. 2019 Hl.Stephanus
Muss das sein - kann
man denn nicht in Ruhe und romantisch Weihnachten feiern? Warum denn einen Tag
nach dem Weihnachtsfest heute die Geschichte eines Menschen, den man zu Tod gequält
hat? Wir denken an Stephanus, den ersten Märtyrer der jungen Jesus Gemeinde. Es
ist ein großer Sprung vom Kind in der Krippe zu einem, der wegen seines
Glaubens an Jesus zu Tode gesteinigt wurde – – ja, auch den gekreuzigten und
auferstandenen Jesus müssen wir nun mitdenken. Die Idylle vom neu geborenen
Kind in der Krippe währt kurz. Die Vision einer neuen Welt des Friedens
scheint schnell ausgeträumt.
Auch die Weihnachtsansprachen des Papstes zeigen unmissverständlich auf die Krisenherde
der Gegenwart und er spricht von "Mauern der Gleichgültigkeit.". Wir können und dürfen nichts beschönigen. So bitten wir
Du, Gott, Mensch geworden - wir
flehen zu dir,
für alle, die hilflos und
schutzlos übermächtiger Gewalt ausgeliefert sind
für die Kinder und Frauen, die
immer öfter bewusst als Opfer ausgewählt werden
für alle Menschen, die wegen
ihrer politischen Überzeugung, wegen ihres Glaubens
oder wegen ihrer Rasse verfolgt
werden
Du, Gott, Mensch geworden – wir
bitten dich erhöre uns
Du, Gott, Mensch geworden
- wir flehen zu dir
für all die Kinder, denen man die
Schulbildung vorenthält
für alle, deren Arbeitskraft für
Billigproduktionen ausgebeutet wird
für alle, die von Epidemien oder
Naturkatastrophen heimgesucht werden
wir bitten für alle, die gerade
auch in diesen Weihnachtsfeiertagen
bei Unfällen tragisch ums Leben
kommen
Du, Gott, Mensch geworden - wir
flehen zu dir
für die Millionen Menschen, die weltweit
auf der Flucht sind
für die Unzähligen, die in Europa
Zuflucht und Sicherheit suchen,
wir bitten für all die
schutzlosen und schuldlosen Kinder im Elend der Flüchtlingslager
wir bitten für uns selbst, dass
wir nicht versagen, dort, wo wir helfen sollen
und helfen können
Du, Gott, Mensch geworden:
sei ein Gott der Versöhnung in
den unlösbar scheinenden Konflikten dieser Welt
aber auch für uns selbst, wenn es
uns schwerfällt, wieder die Hand auszustrecken
sei ein Gott voll Liebe und Nähe
für alle, die im Leben zu kurz kommen,
für alle, deren Tag mehr Mühe als
Freude hat
sei ein Gott des Lebens für alle,
deren Leben zu Ende geht
Du guter, uns naher, mit uns
leidender Gott: begleite uns auf den Wegen unseres Lebens, und lass uns selbst
anderen beistehen, in guten und in schweren Tagen – wir bitten im Namen
Jesu, der Mensch geworden ist. Ein Mensch wie wir: im Geboren werden, im
Leben und im Sterben und im Auferstehen. Im Blick auf ihn erwarten unsere Auferstehung.
Amen