Geht sich noch eine Sonntagsgeschichte
der Moa aus - ehe der Arthur in Marbella
seine Koffer packt?
Ob er noch genug Sitzfleisch hat, der Arthur?
Ah, vielleicht humpelt er ja jetzt nach dem
"blutigen Knie" am Spielplatz nur mehr brav
und ruhig herum??? Ach, denkste Moa!
Was sieht sie gestern auf den Videos:
unbeirrt einen wilden Klettermaxi, der sich
nicht abschrecken lässt, wieder eine lange
gewundene Rutsche hinauf zu klettern ....
und ganz dort oben: da lässt er sich von der Mama "sein Baby" reichen - und mit dem geht's nun weiter zur nächsten Rutsche in diesem
großen Spielturm - und hast du's nicht gesehen, flutscht zuerst das Baby herunter - gleich gefolgt vom Arthur. Nein, da ist keine
Rede mehr vom jüngsten Arthur Spiel -Unfall und einem
wehen Knie, und sogar die frisch aufgescheuerte Stelle unten am Fuß - Blase - beklagt der Arthur offenbar nur zu Hause
"Es tut weh Mama!!" - "Wie lange tut es noch weh??" -
"Mama, es tut noch immer weh!!!": da war das
Pflaster gerade erst einmal zwei Stunden am Knöchel.
Aber kaum ist der Arthur auf einem Spielplatz, kaum ist er am Strand - vergessen sind die weh-wehs
Heile, heile Gänschen
Heile,
heile Gänschen
Es ist bald wieder gut
Das Kätzchen hat ein Schwänzchen
Es ist bald wieder gut
Heile, heile Mausespeck
In hundert Jahren ist alles weg
Ja so hat man es den Kindern früher vorgesungen?
Heile heile Gänschen" .... nein, der Moa, als sie ein kleines Mädchen war, der hat man das nicht vorgesungen. Da gab es ziemlich dumme
Sprüche: "Bis du heiratest, ist alles wieder gut..."
Was für ein Schwachsinn, erst mit 40 Jahren war die Moa verheiratet, na, da hätte sie sich mit ihrem weh weh schön angschaut...
Beliebt war damals auch "Ein Indianer kennt
keinen Schmerz" ...weit und breit kein
Indianer und die Moa hatte als Kind jahrelang
dick verkrustete Knie ... denn damals stand auch niemand auf der Gstättn, wo man mit den anderen Kindern gespielt hat, bereit mit einem Desfinfektionsspray . Gar nicht zu reden, von den Radstürzen - da hat man auf das blutige Knie einfach Spucke drauf gegeben, kräftig gespuckt
hat man
und dann wieder hinauf aufs Radl ...und erst viel später kann man mit seinen Wunden wieder
nach Hause .... "Wie schaust denn du schon wieder aus", hat da die Mama gesagt -
Nein, "Heile, heile Gänschen" hat sie nicht gesungen. Und dann wurde man ein wenig älter und dann waren nicht mehr die aufgescheuerten Knie das Problem, dann sind im Lauf der Jahre
viele andere, kleine und größere Wunden dazu kommen ...immer wieder ....und wenn die Wunde "innerlich" ist, ja, dann kann das auch ganz schön weh tun, da muss man gar kein Blut sehen
So! und damit ist jetzt die Moa bei der Geschichte aus ihrem Sonntagsbuch gelandet. Denn auch heute geht es dort ums "Heilen" - da gibt es auf der einen Seite
soo viele Menschen die ein "weh weh" haben -
äußerlich, innerlich - und dann gibt es Menschen,
die das an einem anderen bemerken und die sich bemühen, den anderen zu trösten und ihm gut zu tun.
Klar "Heile heile Gänschen" muss man nicht singen -
aber wie gut tut es, wenn da einer ist, der zuhört,
der einem den Arm um die Schulter legt - wie gut tut es, wenn man gesagt bekommt:
"Du, es wird schon wieder ...Geduld, Geduld"
na klar, von ein paar Worten wird auch nicht
ALLES gut, es wird nicht GLEICH alles gut.
Aber ES TUT GUT ...
Jedem tut das gut, der grad ein weh weh hat ...
Und weil man das weiß, wie gut das einem tut,
dann ist es ja ganz selbstverständlich,
dass man selbst auch dann hilft, wenn man sieht,
so, jetzt braucht ein Anderer Zuspruch ....
Im Sonntagsbuch der Moa wird das fast dichterisch
ausgedrückt: (das Buch ist ja vor 2000 Jahren geschrieben worden) da heißt es
Wie Hirten, wie Hirtinnen sollt ihr sein für eure Schafe
Behutsam und achtsam sollt ihr sie begleiten, vor
Gefahren sollt ihr sie bewahren, trösten sollt ihr sie, wenn sie verletzt sind. Wie arm sind Schafe, die keinen Hirten haben ...
Dem Arthur muss man das nicht mühsam erklären.
Der weiß schon, wie er sich um sein Baby kümmert ....
und darum kann sein Baby auch schon richtig von der hohen Rutsche
rutschen ....denn da ist immer einer, der es auffängt
und so soll es doch auch für uns sein
Keiner ein verlorenes Schaf