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Donnerstag, 29. März 2018

Karfreitag 30.3. was heißt "durch-kreuztes" Leben?



30.3.2018 Karfreitag Meditation in der Früh

heute gibt es bei der Karfreitagsliturgie um 15.00 oder am Abend die offiziellen langen Fürbitten. Überlegen WIR uns abseits davon in Stille, was das für uns immer wieder heißt: KREUZ. - Christliches Leben, sagt Karl Rahner, ist durch-kreuztes Leben.
Bitten wir, dass wir JA zu dem sagen können, was „unser“ Kreuz ist –

durchkreuzt: Pläne, Wünsche, Vorstellungen, was alles habe ich mir anders vorgestellt
durchkreuzt: wem mache ICH durch mein Verhalten, durch meine Erwartungen einen „Strich durch die Rechnung“ - wem nehme ich Freude?

Last tragen: die immer selbe Routine, die Menschen, die nerven
Last tragen: wo müssen sich andere für mich abstrampeln, weil ich mich freigespielt habe

am Boden liegen: kann ich Hilfe annehmen, kann ich Schwäche zugeben

am Boden liegen: wie denke ich über Menschen, die nicht so belastbar sind, Menschen, die aus dem gutbürgerlichen Leben „herausgefallen“ sind


Kreuz annehmen: wo ist der Punkt, wo ich eine Situation akzeptieren muss,
                   wann liegt mehr Freiheit im Annehmen, als im „sich wehren“?
Kreuz annehmen: wem laste ich etwas auf, durch meine Bedürfnisse


festgenagelt: ich komme aus meinen Verpflichtungen nicht heraus, so viele Zwänge,
                     Erwartungen an mich,
festgenagelt: wen will ich festnageln mit meiner Art zu leben, mit meinen Vor-Urteilen

der Tod: nicht gleich eine Antwort finden, die Leere, das Nichts aushalten

Gott,so unendlich weit weg bist du von uns - wo bist du im Leid der Menschen, in den Schmerzen,in den Katastrophen. Deine Schöpfung weint Tag für Tag - hörst du sie nicht? Ja, mit Jesus wollen wir unseren Weg gehen, aber noch sehen wir die Auferstehung nicht. Amen

Wer leben will wie Gott auf dieser Erde,
muss sterben wie ein Weizenkorn,
muss sterben, um zu leben.
Er geht den Weg,
den alle Dinge gehen,
er trägt das Los,
er geht den Weg,
er geht ihn bis zum Ende.
Der Sonne und dem Regen preisgegeben
das kleinste Korn
in Sturm und Wind
muss sterben, um zu leben.
Die Menschen müssen füreinander sterben.
Das kleinste Korn,
es wird zum Brot,
und einer nährt den andern.
Den gleichen Weg ist unser Gott gegangen,
und so ist er für dich und mich
das Leben selbst geworden.

(Huub Oosterhuis, übersetzt von Johannes Bergsma)