30.3.2018 Karfreitag
Meditation in der Früh
heute gibt es bei der
Karfreitagsliturgie um 15.00 oder am Abend die offiziellen langen Fürbitten. Überlegen WIR uns abseits davon in Stille, was das
für uns immer wieder heißt: KREUZ. - Christliches Leben, sagt Karl
Rahner, ist durch-kreuztes Leben.
Bitten wir, dass wir JA zu dem
sagen können, was „unser“ Kreuz ist –
durchkreuzt: Pläne, Wünsche,
Vorstellungen, was alles habe ich mir anders vorgestellt
durchkreuzt: wem mache ICH durch
mein Verhalten, durch meine Erwartungen einen „Strich durch die Rechnung“ - wem
nehme ich Freude?
Last tragen: die immer selbe
Routine, die Menschen, die nerven
Last tragen: wo müssen sich
andere für mich abstrampeln, weil ich mich freigespielt habe
am Boden liegen: kann ich Hilfe annehmen, kann ich Schwäche zugeben
am Boden liegen: wie denke ich über Menschen, die nicht so belastbar sind, Menschen, die aus dem gutbürgerlichen Leben „herausgefallen“ sind
Kreuz annehmen: wo ist der Punkt,
wo ich eine Situation akzeptieren muss,
wann liegt mehr Freiheit im
Annehmen, als im „sich wehren“?
Kreuz annehmen: wem laste ich
etwas auf, durch meine Bedürfnisse
festgenagelt: ich komme aus
meinen Verpflichtungen nicht heraus, so viele Zwänge,
Erwartungen an mich,
festgenagelt: wen will ich
festnageln mit meiner Art zu leben, mit meinen Vor-Urteilen
der Tod: nicht gleich eine
Antwort finden, die Leere, das Nichts aushalten
Gott,so
unendlich weit weg bist du von uns - wo bist du im Leid der Menschen, in den
Schmerzen,in den Katastrophen. Deine Schöpfung weint Tag für Tag - hörst du sie
nicht? Ja, mit Jesus wollen wir unseren Weg gehen, aber noch sehen wir die
Auferstehung nicht. Amen
Wer leben will wie Gott auf dieser Erde,
muss sterben wie ein Weizenkorn,
muss sterben, um zu leben.
Er geht den Weg,
den alle Dinge gehen,
er trägt das Los,
er geht den Weg,
er geht ihn bis zum Ende.
Der Sonne und dem Regen preisgegeben
das kleinste Korn
in Sturm und Wind
muss sterben, um zu leben.
Die Menschen müssen füreinander sterben.
Das kleinste Korn,
es wird zum Brot,
und einer nährt den andern.
Den gleichen Weg ist unser Gott gegangen,
und so ist er für dich und mich
das Leben selbst geworden.
(Huub Oosterhuis, übersetzt von Johannes Bergsma)