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Samstag, 31. März 2018

Fürbitten AUFERSTEHUNG




Dürfen wir wirklich daran glauben:
ES GIBT EIN LEBEN NACH ALLEM TOD?
Ja wir wollen dem Leben trauen1
Ja; gerade heute, in einer Zeit so großer Sorgen und Ängste und Leid
Jesus, mit so großer Freude und Dankbarkeit feiern wir Auferstehung.

So bitten wir in dieser gesegneten Nacht – (in dieser Morgenstunde)
dass wir - wie Neugeboren - Altes hinter uns lassen können
die angesammelten Enttäuschungen, die Kränkungen, Misstrauen, Lieblosigkeit und Angst
befreie uns von allem, womit wir uns selbst das Leben schwermachen
lass uns in deiner Auferstehung leben schon hier und heute und jeden Tag neu.
DU Christus lebendig unter uns - halleluja

in diesen gesegneten Stunden bitten wir um eine neue Hoffnung
für alle, die aus der Sicherheit ihres Lebens gerissen sind;
für die aus ihrer Heimat Vertriebenen;
für die Opfer von Terror, Gewalt und Verfolgung
für alle Kranken und Alten und Sterbenden
lass uns in deiner Auferstehung leben schon hier und heute und jeden Tag neu.
DU Christus lebendig unter uns - halleluja

in dieser gesegneten Nacht bitten wir - in großer Hilflosigkeit - um Frieden:
Frieden für Syrien, den Irak, Afghanistan, Afrika,
Frieden für Palästina und Israel, Frieden für die Ukraine,
wir bitten um ein Ende all der schrecklichen Gräueltaten
Herr, wir bitten um Frieden, eine Aufzählung ohne Ende....
lass uns in deiner Auferstehung leben schon hier und heute und jeden Tag neu.
DU Christus lebendig unter uns - halleluja

in dieser gesegneten Nacht bitten wir auch für unserer Kirche
für die Neugetauften, die Erstkommunionkinder, die Firmlinge
wir bitten für Papst Franziskus und für seine Sehnsucht nach Erneuerung
wir bitten für alle Christen ,dass wir EINS sind in der Auferstehung Jesu - und wir denken in großer Dankbarkeit an unsere jüdischen Schwestern und Brüder, 
die mit uns in diesen Tagen Pessach feiern
Bewahre sie vor Gewalt und führe uns Alle hinaus aus aller Sklaverei –
führe uns in unsere Freiheit
lass uns in deiner Auferstehung leben schon hier und heute und jeden Tag neu.
DU Christus lebendig unter uns


Du guter Gott so bitten wir in dieser Nacht um nicht weniger als um einen neuen Himmel und eine neue Erde. Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit wir auferstehen können, immer wieder, aus jeder Nacht zu einem neuen Morgen. Darum bitten wir durch Jesus unseren Herren und Bruder, auferstanden und lebendig mitten unter uns. Amen

Freitag, 30. März 2018

Karsamstag wenn "Gott" scheitert



31.3.2018 KARSAMSTAG

der Karsamstag ist ein stiller Tag ohne liturgische Feier, ohne eigenen Gottesdienst.
Jesus ist tot – wir sollten ihn nicht immer schon als „Auferstandenen“ sehen. 
Jesus ist gescheitert, auch das sollen wir nüchtern ansehen. 
Um wie viel näher ist er uns oft vielleicht sogar im Scheitern als im Auferstehen? 
Bitten wir             dass wir es aushalten

...wenn wir mit leeren Händen da stehen

...wenn uns Andere im Stich lassen

...wenn wir unser Gesicht verloren haben

...wenn wir keinen Sinn in vielem mehr erkennen können

...wenn uns die Kraft ausgeht

...wenn uns die Freude ausgeht

...wenn uns die Liebe ausgeht

...wenn wir uns selbst nicht mehr mögen

...wenn uns Gott abhanden kommt

denken wir an unsere jüdischen Geschwister, deren Pessach Fest heute abend beginnt
bitten wir, dass sie vor allem Bösen bewahrt bleiben - 


Bitten wir für alle, für deren Leid es keine Antwort gibt
Amen


Donnerstag, 29. März 2018

Karfreitag 30.3. was heißt "durch-kreuztes" Leben?



30.3.2018 Karfreitag Meditation in der Früh

heute gibt es bei der Karfreitagsliturgie um 15.00 oder am Abend die offiziellen langen Fürbitten. Überlegen WIR uns abseits davon in Stille, was das für uns immer wieder heißt: KREUZ. - Christliches Leben, sagt Karl Rahner, ist durch-kreuztes Leben.
Bitten wir, dass wir JA zu dem sagen können, was „unser“ Kreuz ist –

durchkreuzt: Pläne, Wünsche, Vorstellungen, was alles habe ich mir anders vorgestellt
durchkreuzt: wem mache ICH durch mein Verhalten, durch meine Erwartungen einen „Strich durch die Rechnung“ - wem nehme ich Freude?

Last tragen: die immer selbe Routine, die Menschen, die nerven
Last tragen: wo müssen sich andere für mich abstrampeln, weil ich mich freigespielt habe

am Boden liegen: kann ich Hilfe annehmen, kann ich Schwäche zugeben

am Boden liegen: wie denke ich über Menschen, die nicht so belastbar sind, Menschen, die aus dem gutbürgerlichen Leben „herausgefallen“ sind


Kreuz annehmen: wo ist der Punkt, wo ich eine Situation akzeptieren muss,
                   wann liegt mehr Freiheit im Annehmen, als im „sich wehren“?
Kreuz annehmen: wem laste ich etwas auf, durch meine Bedürfnisse


festgenagelt: ich komme aus meinen Verpflichtungen nicht heraus, so viele Zwänge,
                     Erwartungen an mich,
festgenagelt: wen will ich festnageln mit meiner Art zu leben, mit meinen Vor-Urteilen

der Tod: nicht gleich eine Antwort finden, die Leere, das Nichts aushalten

Gott,so unendlich weit weg bist du von uns - wo bist du im Leid der Menschen, in den Schmerzen,in den Katastrophen. Deine Schöpfung weint Tag für Tag - hörst du sie nicht? Ja, mit Jesus wollen wir unseren Weg gehen, aber noch sehen wir die Auferstehung nicht. Amen

Wer leben will wie Gott auf dieser Erde,
muss sterben wie ein Weizenkorn,
muss sterben, um zu leben.
Er geht den Weg,
den alle Dinge gehen,
er trägt das Los,
er geht den Weg,
er geht ihn bis zum Ende.
Der Sonne und dem Regen preisgegeben
das kleinste Korn
in Sturm und Wind
muss sterben, um zu leben.
Die Menschen müssen füreinander sterben.
Das kleinste Korn,
es wird zum Brot,
und einer nährt den andern.
Den gleichen Weg ist unser Gott gegangen,
und so ist er für dich und mich
das Leben selbst geworden.

(Huub Oosterhuis, übersetzt von Johannes Bergsma)


Ach Arthur 174 OSTERHASEN WERKSTATT

 
nicht böse sein, gell -
viel Zeit hat der Arthur
in diesen Tagen nicht.
Glauben Sie vielleicht, dass der
OSTERHASE diese ganze
Eier - Bescherung ganz alleine schafft?
Der Arthur weiß es besser:
ohne seine Mithilfe, ist da gar nix
mit Osterhasen - Bescherung.
Und ehrlich gesagt:
noch VOR DER BESCHERUNG
ist ja die eigentliche Bescherung.
Soll ihnen der Arthur sagen, wie es in diesen Tagen in einer Osterhasen-Werkstatt aussieht?
Also: da kommt zuerst einmal der aller aller oberste OSTERHASEN CHEF persönlich

natürlich ist der Osterhase verkleidet
der kann ja nicht einfach so in Wien herum hoppeln.
Beim Arthur verkleidet sich der Osterhase
als OSTERHASEN CHEFIN
und sieht einfach aus wie
DIE CHIARA.
Also die Osterhasen Chiara kommt voll - voll -
vollbepackt zum Arthur. Links und rechts trägt sie
schwere Taschen:  oh, da sind sicher schon alle bunten Eier
drinnen - und der Arthur braucht sie bloß aus den
Taschen nehmen und schön in Körbchen legen????
Haha, da lacht der Osterhase!!
Na,na, so viel Zeit hat der wirklich nicht, dass er
schon die fertige Ware abliefert.
Osterhase Chiara
legt nur die Rohwaren auf den Tisch.
Harte Eier und federleichte, schon ausgeblasene Eier
"So" sagt die Chiara, "Arthur, und jetzt gehts gleich los"
der Arthur bekommt seine Küchenschürze
drüber gezogen - er steht auf seinem Hochstuhl,
in verschiedenen Säckchen sind nun
verschiedene Eier-Farben, die erst einmal
angerührt werden müssen. Na, dem Arthur

glühen die Backen ..... mit einem großen Löffel
tunkt er die harten Eier in die unterschiedlichen
Schälchen: rote Eier, blaue Eier, grüne Eier
entstehen da plötzlich unter der Arthur Meisterhand
- puh, ganz schön anstrengend ....
jedes Ei muss sorgfältig trocknen - und
jetzt schon antitschen sollte man es wohl auch
noch nicht. Schwerarbeit!!!!
Nein, wie sollte das der Osterhase alleine schaffen
Ganz stolz ist der Arthur auf das Ergebnis seiner
Osterhasen-Arbeit - aber die Osterhasen Chefin ist

ja noch lange nicht fertig!!!!!
"Schau", sagt Chiara, "ich habe dir auch
"ausgeblasene Eier" mitgebracht"
Federleicht sind die, so ein Ei hat der Arthur noch nie in der Hand gehabt ....ABER, was will der Osterhase jetzt?
Die Eier sollen bemalt werden - vom Arthur selbst
bemalt werden!!! ....Vorsichtig hält ihm Osterhäsin
Chiara Ei um Ei hin, das Arthur mit Hingabe und
Liebe mit seinen Fingerfarben bemalt ....das tut er
ja sowieso mit Leidenschaft ...
ABER? Was jetzt tun mit den selbst bemalten
Eiern? Der Osterhase hat da an alles gedacht
Aus ihren vielen Packerln holt Chiara jetzt auch noch
Palmzweige hervor - selbst geschnitten, im
Wald in Kärnten ....
und auf diese Zweige werden jetzt liebevoll
die Eier drapiert .....Arthur möchte am liebsten
um seinen Eierbaum herumtanzen ...
aber Achtung: leicht zerbrechlich!!!
Für ein paar Fotos darf sich der Arthur aber auf
den Tisch stellen - neben seinen Osterbaum!!
Wie der Arthur strahl! Stolz und glücklich!!!
ABER!!
noch immer ist Osterhase Chiara
mit den mitgebrachten Päckchen nicht zu Ende
Da ist ja noch ein ganz schweres Packerl dabei:
was hat denn da der Osterhase noch eingepackt???
Einen "REINDLING"
Einen Orginal Kärntner REINDLING
hat der Chiara Osterhase
für den Arthur und für die ganze Arthur Familie
gebacken ..... Nein, Arthur muss nicht bis zum
Ostersonntag warten - schon jetzt darf er sich
ein Stück abschneiden!!!

"Guten Appetit" ruft der  Arthur ....
und er lässt uns allen sicher auch noch ein Stückchen über!

FROHE GESEGNETE OSTERN - 

Chiara,
du bist ein Goldhasen - Schatz





Mittwoch, 28. März 2018

Fürbitten 29.3. ZÄRTLICHKEIT ZULASSEN Gründonnerstag



29.3.2018 GRÜNDONNERSTAG

Am heutigen Gründonnerstag werden überall nur Abendmessen gefeiert - zur Erinnerung an das letzte gemeinsame Fest Essen von Jesus mit seinen Freunden. Jesus hat dabei bereits den Tod vor Augen. In wenigen Stunden wird sein Leben ausgelöscht sein. Er selbst scheint es zu wissen – die Jünger verstehen die Bedeutung dieses „letzten Abendmahles“ nicht. Können es nicht verstehen. Sie sind verwirrt als Jesus plötzlich aufsteht und beginnt, ihnen die Füße zu waschen.  Eine Geste der Zärtlichkeit, eine Geste des Abschieds, fast ein verzweifeltes liebevolles TUN. Mit der flehenden Bitte: „So sollt auch ihr einander nah sein, einander gut tun“ Bitten wir heute

dass auch uns Gesten der Zärtlichkeit gelingen

dass wir einander spürbar GUT-tun können

dass wir uns niederbeugen können, um Menschen näher zu sein

dass wir uns klein machen können und auch andere bedienen

dass wir aber auch selbst Zeichen der Liebe verstehen

dass wir selbst Zärtlichkeit zulassen können und nicht abwehren

dass wir uns selbst Gutes tun lassen
dass wir die Füße von uns strecken und ausruhen können
dass wir einen Ort finden, an dem wir angenommen sind

bitten wir für all die Menschen, die unvorbereitet und  unvermittelt in den nächsten Stunden  „mitten aus dem Leben“ gerissen werden: durch plötzliche schwere Erkrankung, durch einen Unfall oder wie so oft auch in unseren Tagen: durch Gewalt  – bitten wir für ihre Angehörigen, die sich vermutlich ganz lange Zeit auch „wie tot“ fühlen 

Du guter Gott hilf, dass wir einander guttun können, dass wir uns einander zuneigen, dass wir uns klein machen können, um Anderen nahe zu sein. Darum bitten wir an diesem Tag, der uns in das Geheimnis unseres Lebens und Sterbens führen wird. amen

Dienstag, 27. März 2018

Fürbitten 28.3. loslassen oder kämpfen?



28.3.2018 Mt. 26.14    Mittwoch Karwoche

Bald wird der Lebensweg des Menschen Jesus zu Ende gehen. Die Evangelien berichten von den letzten Stunden. Warum weicht Jesus nicht aus, sucht er den Tod? Hofft er, dass ihn sein Vater-Gott retten wird? Oder nimmt er sein Schicksal einfach an? Lässt er alles los, auch sein Leben? Bitten wir heute

Herr, hilf uns  erkennen, wann auch bei uns die Zeit gekommen ist
den Weg einfach zu gehen – den Widerstand aufzugeben
Leid anzunehmen, Schmerz zu akzeptieren
du Gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

hilf erkennen wann wir aufhören sollen
an diesen dunklen Weggabelungen in unserem Leben
bei Krankheit, Misserfolg, Liebesverlust
Auswege zu suchen, Fluchtpunkte, Notlösungen
du Gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

hilf erkennen, wann es Zeit ist
die Angst durchzustehen
die Angst der Dümmere zu sein, die Angst zu scheitern
die Angst nicht akzeptiert, nicht geliebt zu werden
du Gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

lass uns erkennen, wann wir sie loslassen sollen
die vielen Hoffnungen und Pläne
die Menschen, an denen wir hängen
die Vorstellungen, die wir von Gott und dem Leben haben
du Gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

lass uns aber auch erkennen, dass wir nicht verliebt sein dürfen
ins Leiden und ins Ertragen
dass wir nicht apathisch und willenlos
alles annehmen dürfen, was uns widerfährt
du Gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

lass uns erkennen, welche Würde darin liegt
gegen Leid anzukämpfen
sich und andere aus aussichtslosen Situationen zu befreien
Krankheit zu überwinden
Unrecht nicht zu akzeptieren
du gott mit uns:  wir bitten dich erhöre uns

Herr, lass uns Kreuz und Leid zum Ort der Hoffnung werden
wo wir das Leben annehmen können wie es ist - im Guten und im Schlechten
im Scheitern und in der Auferstehung –  Heute und an jedem Tag und immer wieder AMEN

 oder   Unser Bruder Judas“


Drei Tage lang war Judas Iskariot in diesen Tagen seit Palmsonntag eine der Hauptfiguren in den Evangelien. Ausgerechnet er, der Verräter, der Mann, der seinen Freund ausgeliefert hat, der Feigling, der sich umgebracht hat. Und doch ahnen wir, dass uns dieser Judas näher steht, als uns lieb ist.  „Unser Bruder Judas“ nennt ihn etwa Bischof Kothgasser in einem Buch.
Ja, Judas ist ein Teil von uns. Nicht, weil wir andere so oft verraten – sondern weil wir immer wieder UNS SELBST verraten, uns selbst untreu sind. Weil wir das Gute zu wollen und doch das Böse tut.  So bitten wir heute und halten dann Stille: „Komm, bitte, erbarm dich über mich“

wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich mit einer anderen Meinung nicht unbeliebt machen will

wenn ich mich selbst verrate, weil ich mit einem ehrlichen Standpunkt nicht mein Image und mein Gesicht verlieren will

wenn ich mich selbst verrate, weil es mir unbequem ist, zu sagen, was ich wirklich denke

wenn ich mich selbst verrate, weil ich nicht nachgeben kann und Recht behalten will

wenn ich mich selbst verrate, weil ich mich nach anderen richte und nicht tue, was für mich das Richtige ist

wenn ich mich selbst verrate, weil ich kleinlich abrechnen will statt großzügig zu bleiben

wenn ich mich selbst verrate, weil mich Neid und Eifersucht oft die Dinge verzerrt sehen lassen

wenn ich mich selbst verrate, weil ich nicht aus Liebe handle, sondern aufrechne, was mir selbst abgeht


Du guter Gott – wir glauben ganz fest, dass Du Dich auch über Judas erbarmt hast. Dass auch Judas die Verzeihung und Versöhnung mit Jesus gefunden hat. Auch unsere Zerrissenheit kennst Du, unsere Halbheit, unsere Feigheit. Hilf uns heraus, aus allem, was uns selbst nicht gut tut und auch den anderen schadet. In diesem Vertrauen leben wir und danken wir Dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen





Montag, 26. März 2018

Fürbitten 27.3. sich nicht selbst verraten



27.3.2018 Joh 13.21-38 Verrat den anderen und sich selbst treu bleiben

Vom Verrat und von Verrätern erzählt heute das Evangelium. Jesus ist mit allen Jüngern beisammen, es ist „das letzte Abendmahl“. Jesus weiß und sagt es, dass einer in der Tischgemeinschaft, Judas, ihn verraten wird. Aber es sitzt noch ein zweiter Verräter in der Runde. Petrus. Wortreich beteuert er: „mein Leben würde ich für dich hingeben“ – aber Jesus sagt es ihm voraus :„Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“ – das ist ein geflügeltes Wort geworden in Situationen, wo man seinem Gegenüber die meist wortreich beteuerte Loyalität und Treue nicht abnimmt. Petrus wird tatsächlich nur wenige Stunden später aus Ängstlichkeit und Feigheit leugnen, dass er „diesen Mann“, dass er Jesus kennt. Bitten wir heute

Dass wir uns selbst nicht aus Feigheit, aus Neid oder Eifersucht von Anderen distanzieren

Dass wir uns für niemand schämen und uns „nicht verleugnen“ lassen

Dass Andere auch in schwierigen Situationen auf uns zählen können

Dass wir zu dem stehen, was wir versprochen haben

Dass wir auch unsere eigenen innersten Gefühle nicht verleugnen

Dass wir auf unsere Sehnsucht hören und unsere Bedürfnisse ernst nehmen

Bitten wir für die Politiker und Entscheidungsträger
Dass sie ihre Fähnchen nicht nach dem Wind hängen
Dass sie ihre Entscheidungen nicht auf Wählerstimmen ausrichten
Dass es Anständigkeit und Verlässlichkeit gibt

Und bitten wir für Papst Franziskus und die Kirche
Dass es die Treue zu Jesus ist, die in allen strittigen Fragen
einen respektvollen gemeinsamen Weg zeigt

Du guter Gott, lass uns aufrechte Menschen sein, die zu dem stehen, wovon sie überzeugt sind, gib uns den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist. Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Gib uns die Kraft, wenn es notwendig ist, auch gegen den Strom zu schwimmen. Amen


Sonntag, 25. März 2018

Fürbitten 26.3. Die Liebe verschwendet sich immer



26.3.2018  Joh.12.1 Jesus bei Marta Maria und Lazarus Karwoche Montag

Die Erzählung im Evangelium könnte heute auch den Titel haben: von der Verschwendungssucht der Liebe und dem Geiz der Lieblosen. Jesus feiert im Haus seiner Freunde Maria, Marta und Lazarus ein kleines Fest. Lazarus war tot, und Jesus hat ihn, so heißt es, aus dem Grab geholt. Dessen Schwester Maria ist noch voll Dankbarkeit und salbt Jesus bei Tisch, wie es für den Gast üblich war, die Füße – allerdings mit sehr kostbarem Öl. „Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt“ wird extra betont – und Judas, einer der Jünger Jesu, er wird ihn später verraten, jammert: „so eine Verschwendung, das Geld hätte man besser für die Armen ausgegeben“. Sind uns diese Gedanken ganz fremd?  Bitten wir heute

Um die Großzügigkeit der Liebe –
dass wir nicht kleinlich aufrechnen, was uns die Alten und die Armen, die Flüchtlinge und die Sozialhilfe Bezieher kosten

Dass wir nicht nachrechnen, ob andere im Leben mehr bekommen
Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden

lass uns sein wie Martha
dass es uns Freude macht für andere da zu sein
mach unsere kleinen und großen Gemeinschaften
zu Orten der Gastlichkeit
wo Freunde und Fremde willkommen sind

lass uns sein wie Maria
mach uns großzügig und verschwenderisch
mit unserer Zuwendung überall dort
wo Menschen neben uns
oft ausgehungert sind nach Freundlichkeit und Mitgefühl

lass uns sein wie Lazarus
hol auch uns heraus aus dem Begraben-sein
aus dem: „wie Tod sein“ in unseren Sorgen und Ängsten
hol uns heraus aus unser Selbstgewissheit und Rechthaberei
hol uns heraus aus unserem Alltagstrott,
schenke uns neues Leben

Herr, nimm uns aber auch an
wenn wir den Judas in uns entdecken
den, der neidisch und missgünstig ist
den, der kleinlich ist und sich abseits stellt
den, der mit dir hadert,
den, der sich nicht mitfreuen kann
nimm uns auch dann an, wenn unser Herz bitter ist
behüte uns und verlasse uns nicht

um all das bitten wir in diesen Tagen, wo wir uns mit Jesus auf den Weg machen
vom Leben in den Tod, und ganz hinein in die Hoffnung auf die Auferstehung.
Jetzt und heute schon. amen


Arthur am Sonntag 57 sei ein guter Freund!

PALMSONNTAG ist heute
Erst vor wenigen Tagen hat Arthur NOURUZ gefeiert,
das persische Neujahr
auch ein Frühlingsfest, wie es in allen Kulturen Ähnkliches
gibt: nach dem Winter kommt der ersehnte Frühling
ein Neu-Anfang. Viel Dunkelheit liegt hinter einem.
Nicht nur einmal hat der Arthur im Winter gefragt:
"Wo ist jetzt der Himmel"???
Über ihm, so deutet er, ist ja alles finster, stockfinster.
In der Stadt sind ja selbstam späten Abend kaum Sterne
zu sehen - zappenduster.
Ja, dem Arthur war es, als hätte man ihm den Himmel weggenommen.
Aber mit dem Frühling kann er wieder hinauf schauen
hoch hinauf, noch höher, als die Vogerl fliegen.
Ja, das ist wieder ein neuer Anfang.
Wir "Alten" sind ja vermutlich gar nicht so dankbar, für den
Himmel, den wir wieder sehen, für das längere Licht -
noch immer jammert man über die Kälte
streitet über Sommerzeit
oder Winterzeit
Die einen sind im Urlaub
die anderen freuen sich über weniger Autos
in der Stadt - der Arthur hat Kindergarten
Ferien - und noch immer hat keiner mit ihm
über den OSTERHASEN gesprochen.
Die goldfarbenen Ungetüme in den Super
Mark Regalen lassen den Arthur völlig
unbeeindruckt, lieber will er einen
Laugen Fußball - und auch an den unzähligen, wirklich unzähligen Schoko Eiern geht der Arthur völlig achtlos vorüber. Lieber noch einen guten heißen Kartffelpuffer
beim Maroni-Mann am Schotten-Ring
Nein, auch die Moa hat sich mit Arthur noch immer
nicht über "Ostern" unterhalten. Was sollte sie ihm
heute zum Palmsonntag erzählen?
Eine Geschichte, die so banal ist, wie das Leben?
Da gibt es einen Mann, der wird monatelang
umjubelt, die Leute laufen ihm nach, weil er Dinge sagt oder Dinge tut, von denen man begeistert ist.
Aber plötzlich - dreht sich der Wind. Irgendwem ist dieser
Mann plötzlich unbequem, irgendwer wird behaupten, dieser Typ ist ja sogar gefährlich, viel zu beliebt gerade bei den nicht so salonfähigen Menschen - und dann, dann
geht es ganz schnell, und das ganze Jubelgeschrei kippt:
Weg, heißt, es, weg mit diesem Kerl.
Palmsonntag ist ein Symbol für ein solches Wende-Ereignis.
Zuerst bravo bravo -
da schaut her, prima Bursche, Superstar
und ein paar Tage später wollen dieselben Menschen mit diesem einen Menschen nichts
mehr zu tun haben.
So schnell kann alles vergessen sein
(meist das Gute!!!)
Die Moa weiß, auch der Arthur wird einmal
so etwas erleben - keinem von uns ist es wohl
erspart geblieben.
Man erlebt große Zustimmung, Begeisterung zu einem Projekt, zu einer Idee - und plötzlich kippt die Stimmung, oder ein anderer kommt mit Vorschlägen - und man selbst steht im out.
Plötzlich ist nichts mehr etwas Wert, was man geleistet hat. Wie oft erlebt
es die Moa sogar auf den Kinderspielplätzen: plötzlich
wird einer im Stich gelassen, plötzlich sitzt einer ganz allein da
plötzlich siehst du, wie Traurigkeit aussieht
In der Sonntagsgeschichte der Moa nimmt ja alles einen noch viel schlimmeren Ausgang, aber das erzählen wir dem Arthur noch nicht
Heute will ihm die Moa nur sagen:
Kränk dich nicht,
wenn auch DU einmal erlebst,
dass dich andere plötzlich im Stich lassen
dass du plötzlich abseits stehst.
Das kannst du nicht verhindern, das passiert im Leben
Nicht immer können wir dich vor so einem
Kummer beschützen
Aber eines hat man selbst in der Hand:
sei du selbst ein verlässlicher Bursche
sei du selbst ein guter Freund,
bleib ein Freund für deine Freunde (gerade auch dann, wenn andere sie im Stich lassen)
renn nicht mit der Masse mit
schrei nicht, was andere schreien
bilde dir dein eigenes Urteil -  lass immer dein Herz sprechen

oh, ist das nicht schon fast wie OSTERN?







Fasten Palmsonntag



Letztendlich haben wir nur eine moralische Pflicht: 
in uns selbst:
große Gebiete des Friedens zurückzugewinnen, 

mehr und mehr Frieden, 
und das den anderen zu zeigen. 

Und je mehr Frieden in uns ist, 
desto mehr Frieden 
wird auch in unserer geschundenen Welt sein. 


Etty Hillesum

Samstag, 24. März 2018

Palmsonntag 25.3. ... das Richtige tun



25.3.2018 Palmsonntag B   Leidensgeschichte  Mk.14.1

Der Palmsonntag spiegelt die ganze Bandbreite des Lebens. Freude, Aufbruch, Begeisterung – und so schnell ist alles wie verflogen. So schnell ist das Scheitern da.
Jesus erlebt die Hurra Rufe der Masse – wenig später wird wieder eine Menschenmenge rufen „Kreuzigt ihn“. Wir haben die lange Leidensgeschichte im Evangelium des Markus gehört: halten wir jetzt nach ein paar Gedanken und Bitten nur Stille

Wir danken für alle, die bereit sind, ihr Leben für andere einzusetzen – wie zuletzt in Frankreich ein Polizist für eine Geisel. Der Mann ist an seinen schweren Verletzungen gestorben. Hilf auch uns, im richtigen Moment das Richtige zu tun

Wir danken für alle, die viel Kraft in ihrem Leben einsetzen für Kranke, Alte, und Behinderte, für Notleidende, für Obdachlose, für Menschen, die Heimat suchen, für straffällig gewordene Menschen: Hilf auch uns, im richtigen Moment das Richtige zu tun

Wir danken für alle, die mit ihrem ganzen Leben für ihre Überzeugungen und ihren Glauben einstehen. Hilf auch uns, im richtigen Moment das Richtige zu tun

Gott, Du, der uns manchmal so fern scheinst - Hilf uns wie Jesus, den Weg anzunehmen, den wir gehen sollen. Hilf uns JA sagen und hilf uns in allem dennoch deine Liebe zu erkennen. amen

Fasten 38 lebendig sein



Wir tun alles, um das Erleben von Trauer auszuschließen: angefangen beim Vermeiden von "Konflikten der Kindern wegen..." bis zur gepflegten Erscheinung eines einbalsamierten Leichnams.
 Doch jeder, der die Fähigkeit zu echtem, tiefen Gefühl nicht verloren hat, kann nicht umhin,
oftmals traurig zu sein. 

In Wirklichkeit besteht das Problem des Lebens nicht darin, glücklich zu sein, 
sondern lebendig zu sein. 

Ob man sich freudig oder traurig erlebt,
ist gegenüber dem Gefühl, lebendig zu sein, zweitrangig    

Erich Fromm

Freitag, 23. März 2018

Fürbitten 24.3. glauben,wie Jesus glaubt


24.3.2018  Joh.11.45 das Ende naht

Im Evangelium zieht sich die Schlinge um Jesus zu. Er ist de facto zur Verhaftung ausgeschrieben. „Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält, soll er es melden“, das ist heute der letzte Satz im Evangelium . Jesu Tod ist beschlossene Sache. Offiziell wirft man ihm Blasphemie vor, dahinter steht die Rache der Religionsbeamten, die sich vom Glauben und dem Gottesbild Jesu provoziert und verunsichert fühlt. Bitten wir, dass Jesus uns mit auf den Weg nimmt zu seinem, diesem gütigen Gott. Bitten wir mit den Worten von Huub Oosterhuis aus der Litanei von der Gegenwart Gottes

Licht unseres Lebens - Sei hier zugegen,  in unserer Mitte
Lös unsere Blindheit, dass wir dich sehen

Mach unsere Sinne wach für dein Kommen
Zeig deine Nähe, dass wir dich spüren

Komm und befreie uns damit wir leben
Komm uns zu retten, wie Licht in der Frühe

Gott für uns alle heute und morgen
Gib deinen Namen uns, ein Zeichen des Lebens

Sei unsere Zukunft, sei unser Vater
Sei hier zugegen lass uns nicht sterben

Tu deine Hand auf, so sind wir gesättigt
Send deinen Geist aus, neu uns zu schaffen

Für unsere Kinder sei du die Zukunft
Auf dich vertrauen wir auf den Lebendigen
In dieser Stunde, Gott sei uns nahe

So bitten wir, guter Gott sei uns nahe, wie du Jesus nahe warst, im Sterben und im Auferstehen.Amen


Fasten 37 wollen wir wirklich die Freiheit?



"Alle Welt sehnt sich nach Freiheit, 
und doch ist jedes Geschöpf 
in die Ketten seiner Abhängigkeiten verliebt; 
das ist der Urwiderspruch, 
der unentwirrbare Knoten
unserer Natur." 

Sri Aurobindo


Donnerstag, 22. März 2018

Fürbitten 23.3. GLAUBEN?


23.3.2018  Joh.10.31 viele kamen zum Glauben an ihn Fr 5.FW Glauben ist kein Kinderspiel

 „Und viele kamen dort zum Glauben an ihn“, hören wir heute am Ende des Evangeliums. Aber gleichzeitig macht das auch deutlich, wie viele Juden nichts mit Jesus anfangen konnten. Kann man ihnen das verübeln?  Es ist ein ungeheuerlicher Anspruch: Hier behauptet einer Gottes Sohn zu sein. Wir selbst sind in unseren Glauben so gut wie hineingeboren, vielleicht wäre es sogar gut, wenn wir hin und wieder hinterfragen, warum wir glauben und woran wir wirklich glauben. Bitten wir heute:

für alle, die nicht von Klein auf  Zugang zum Glauben finden

für alle, die glauben wollen und doch immer wieder zweifeln

für alle, die Anderen den Weg zum Glauben schwer machen oder versperren

für alle, deren Glauben erstarrt und ängstlich ist

für alle, die nicht mehr viel darüber nachdenken, WAS sie eigentlich glauben

für alle, die für ihren Glauben und ihre Überzeugung verfolgt werden

für alle, die nicht glauben und doch gute Menschen sind

für alle, die in Krisen an der Liebe Gottes zweifeln

für uns selbst, dass wir uns von immer wieder von unserem Glauben auch herausfordern lassen
uns immer wieder neu Fragen stellen und nicht nur bei alten Antworten bleiben


So bitten wir um einen lebendigen Glauben, der sich nicht davor scheut, dich Gott, immer wieder auf neuen Wegen und in neuen Bildern zu suchen. Im Namen Jesu. Amen