nicht allen Leuten geht es zu Weihnachten so, wie es uns die Stimmung rundherum
suggerieren will. "Happy Christmas". Heute früh sind mir die Tränen gekommen, als ich Irmgards Bericht las- über "ihr" Weihnachten vor vier Jahren. Das war mir damals sicher nicht bewusst.
Jeder eingespannt in seinen eigenen Stress - der aber letztlich nicht vergleichbar ist, mit dem, was
ein kranker Mensch empfindet. Und gerade in diesen Tagen empfindet, wo man dann das Gefühl hat, das rundherum nur glückliche Menschen unterm Christbaum sitzen, während man selbst ...
Ganz fest möchte ich heuer all die wenigstens in Gedanken einschließen, die mit schwerem Herzen und viel Sorgen und Angst von aller Punsch-Seligkeit ausgeschlossen sind
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Zum Glück bin ich nicht sentimental und tu mir nicht selber leid….
Gestern war wieder einmal Zeit für die regelmäßige Kontrolle bei meinem lieben HNO-Doktor.
Und er war sehr zufrieden.
Und er war sehr zufrieden.
Zufrieden
- diesen Zustand kannte ich allerdings zu Weihnachten vor vier Jahren
absolut nicht.
Drei Tage vor dem Heiligen Abend brachte mich das Rote Kreuz nach einem fast dreiwöchigen Spitalsaufenthalt nach einer schweren Operation des zweiten Zungengrundkarzinoms heim.
Da stand ich nun mit Sack und Pack und wackeligen Knien, auf mich allein gestellt und mußte mich erst wieder auf meinen Singlealltag umstellen. Es war ja grad die ‚stillste Zeit im Jahr‘, und alle waren mit sich und ihrem zum Teil selbstgemachten Streß beschäftigt. Da ich es aber gewohnt war, auch diese Tage wie immer allein mit mir zu verbringen, war dieser Teil der Situation nicht der schlimmste. Das Schlimmste an den Weihnachten 2010 waren die ständig durch den Kopf geisternden Gedanken daran, was mir noch alles bevorsteht, z.B. daß bereits nach den Feiertagen noch vor dem Jahreswechsel ein Vorgespräch mit der Strahlenärztin stattfinden mußte. Diesen Termin nahm eine liebe Schulfreundin gemeinsam mit mir wahr und saß geduldig neben mir im AKH, das sich durch lange Wartezeiten ‚auszeichnet‘.
Drei Tage vor dem Heiligen Abend brachte mich das Rote Kreuz nach einem fast dreiwöchigen Spitalsaufenthalt nach einer schweren Operation des zweiten Zungengrundkarzinoms heim.
Da stand ich nun mit Sack und Pack und wackeligen Knien, auf mich allein gestellt und mußte mich erst wieder auf meinen Singlealltag umstellen. Es war ja grad die ‚stillste Zeit im Jahr‘, und alle waren mit sich und ihrem zum Teil selbstgemachten Streß beschäftigt. Da ich es aber gewohnt war, auch diese Tage wie immer allein mit mir zu verbringen, war dieser Teil der Situation nicht der schlimmste. Das Schlimmste an den Weihnachten 2010 waren die ständig durch den Kopf geisternden Gedanken daran, was mir noch alles bevorsteht, z.B. daß bereits nach den Feiertagen noch vor dem Jahreswechsel ein Vorgespräch mit der Strahlenärztin stattfinden mußte. Diesen Termin nahm eine liebe Schulfreundin gemeinsam mit mir wahr und saß geduldig neben mir im AKH, das sich durch lange Wartezeiten ‚auszeichnet‘.
Ja, und dann noch
der Jahreswechsel, den ich ja nie ‚gefeiert‘ habe, ganz im Gegenteil
immer versuchte, trotz Knallerei ins Neue Jahr hinüberzuschlafen. Doch
die Gedanken ließen es nicht zu, denn trotz aller Unsentimentalität
drängte sich mehr denn je die Frage auf, ‚was wird es bringen?‘
Danach
hatte ich nur zwei Wochen Schonfrist, ehe die Vorbereitungen für die
Strahlentherapie begannen. Ein Termin schlimmer als der andere –
Anpassung einer Zahnschiene, Simulation einer Bestrahlung…und keine Zeit
zur Regeneration,
Bestrahlung AKH
keine Möglichkeit und die Kraft, andere Bilder in den Kopf zu bekommen. Zum Glück fand sich für diese Termine immer eine geduldige ‚Begleitperson‘. Dennoch, wieder daheim in der gewollten Stille das Gedanken-und Gefühlschaos, das nur ich ganz allein in den Griff kriegen konnte.
Bestrahlung AKH
keine Möglichkeit und die Kraft, andere Bilder in den Kopf zu bekommen. Zum Glück fand sich für diese Termine immer eine geduldige ‚Begleitperson‘. Dennoch, wieder daheim in der gewollten Stille das Gedanken-und Gefühlschaos, das nur ich ganz allein in den Griff kriegen konnte.
Wenn ich
manchmal gefragt werde, ob ich glücklich bin, so sage ich, daß Glück nur
eine Frage von Augenblicken – also kein Dauerzustand – sein kann, daß
ich aber sehr wohl zufrieden bin.
Aber
das konnte ich in dieser schlimmen Zeit keinen Augenblick lang sein.
Ich konnte nur hoffen, daß die Ärzte ‚ordentlich‘ gearbeitet haben, und
daß auch das, was mir noch bevorsteht, den gewünschten Erfolg bringen
würde, um irgendwann sehr wohl wieder einmal sagen zu können, ich bin
zufrieden und fähig, Glücksmomente zu empfinden.
Irmgard nach der OP
und HEUTE, (li) bei einer ihrer Advent-Lesungen
es sollen MUTMACHER - BILDER sein,
für alle,
die auch mitten "in Schwerem" drinnstecken