ich wohne in Wien - und irgendwie doch wie am Land.
Man kennt so gut wie ALLE - und fast ALLE kennen einen - und alle zusammen sind "das Grätzel". Selbst wenn sie nicht dort wohnen - sondern "NUR" dort arbeiten.
So wie Gabriele Schwenk.
"Gabi" habe ich sie rufen gehört, vor 14 Jahren, als sie bei meinem Stammfriseur "Kaplan" schon als Fachkraft anheuerte. Seit "ewigen" Zeiten gehe zu "Friseur Kaplan". Er und seine Frau haben ein kleines aber feines und immer bummvolles Friseurgeschäft geführt.Schon vor 40 Jahren gab es auf Wunsch "Kaffee" - und vor allem gab es immer die Top Infos. Beim Friseur trifft sich alles - beim Friseur erfährt man alles. Fritz und Jutta Kaplan waren auch für jeden Spaß zu haben (jahrelang ein eigener Wagen beim Ober St.Veiter Fasching)
Gabi, quirrlig und immer offen auf alle Menschen zugehend - hat perfekt in diese bunte Truppe gepasst. Seit dem Jahr 2000 ist sie nun selbst Chefin im früheren "Friseursalon Kaplan". Jetzt heißt das Geschäft , das schon seit mehr als 200 Jahren am selben Platz Damen und Herren-Köpfe verschönert: "Gabrieles Haar-Atelier".
Gabiele Schwenk selbst beschränkt sich aber nicht nur aufs Chefin-sein in ihremGeschäft,
sie ist auch rührige Organisatorin von vielen Aktivitäten in und außerhalb des Grätzels
UND: rundum sozial engagiert.
Gehörlose Kundinnen und Kunden können mit ihr
per Gebärdensprache kommunizieren -
Frau Gabriele organisiert gerne Feste
- so zum Beispiel den Blindenball in einem Wiener Bezirk
und im Grätzel ist Frau Schwenk bei vielen Aktivitäten überhaupt unersetzbar. Auch der "Nikolaus" - macht jede Saison wieder Station bei "Gabriels Haaratelier." Natürlich auch heuer
Wie sieht so ein Arbeitstag mit viel KOPF-ARBEIT - ganz nahe an den Menschen - aus?
"Ich bin kein Morgenmensch, und daher ist das Aufstehen nicht gerade meine Stärke. Um rechtzeitig in mein Geschäft zu kommen, ist die Zeit in der Früh ganz genau eingeteilt. Bevor ich unser Haus verlasse, wird das Schildkrötenhaus geöffnet, damit meine zwei Schildkröten in ihrem eigenen Garten herumlaufen können.
Julius & Cäsar
Dann flitze ich je nach Wetterlage und Jahreszeit
mit der 125er Vespa oder dem Auto in Richtung Ober St. Veit.
Meine Mädls und ich erscheinen ca. 20 min vor der
Öffnungszeit, um Geräte, Handtücher, Geschirr etc. vorzubereiten und das
Geschäft „Style"-tauglich zu öffnen. Währenddessen werden einige Punkte
vom Alltag besprochen.
Jetzt geht’s los, die ersten Kunden kommen ins
Geschäft. Mit einen „Guten Morgen" werden sie zum Platz gebeten, und schon
geht´s in die Beratung der Frisur. Vielleicht eine neue Farbe? Oder leicht
modische Effekte? Oder gar ein neuer Haarschnitt? Da mein Team und ich sehr
gerne Veränderungen vornehmen und/oder Haare schneiden, freuen wir uns immer
über ein neues Styling in Schnitt, Farbe oder Form.
Begleitend wird der Kalender beobachtet, denn ich will
meine Kunden nicht warten lassen und versuche immer, mit der Arbeit im Zeitplan
zu bleiben. Steht ein Termin mit einem Vertreter bevor, kontrolliere ich die
Lagerliste, damit alle notwendigen Bestellungen aufgenommen werden können.
Diese Termine mit L’Oréal und Wella sind sehr interessant, da wir das Neueste
auf dem Gebiet der Haarpflegeprodukte und Kosmetika erfahren und uns für die
kommenden interessanten Seminare anmelden können. Die permanente Schulung
meiner Mitarbeiter ist mir sehr wichtig.
Jeden Mittwoch bin ich im WIFI Wien als Trainerin
tätig und unterrichte Neu- oder Wiedereinsteiger. Es liegt mir am Herzen sie zu
fördern, zu motivieren und ihnen diesen schönen Beruf schmackhaft zu machen.
Wie in jeder Branche ist auch im Friseurbereich die Nachwuchsarbeit von hohem
Stellenwert. An manchen Montagen nehme ich die Gesellenprüfungen ab.
Am Ende des Arbeitstages machen wir unser Geschäft
wieder blitzblank sauber und begeben uns auf den Heimweg. Im Frühling und im
Herbst kommt es auch öfters vor, dass wir gemeinsam auf ein Seminar oder zur
einer Frisurenshow fahren.
Zu Hause angekommen, sitze ich dann noch im Büro, um
die Buchhaltung, die Verrechnung und den ganzen Papierkram zu erledigen. Das
geht dann fließend in das Privatleben über, wenn mein Mann und ich
Vorbereitungen für das Wochenende treffen. Wir laden sehr gerne Freunde zu uns
ein, um zu feiern, zu spielen oder einfach zu plaudern.
Etwas zu organisieren ist eines meiner Hobbys.
Z. B.
organisieren mein Mann und ich seit 2008 den Blindenball
der nächste
Blindenball findet am 24. Jänner 2015 statt,
(im Bild ein "Danke" für Gabriele Schwenk),
seit 2006 die Ober St. Veiter
Staffelteams beim Wienmarathon und seit vorigem Jahr auch das Kinderprogramm
beim Frühschoppen des Ober St. Veiter Huatklubs (zuletzt am 31. August 2014).
Mein Tag ist mit Ehemann,
Familie, Geschäft, WIFI,
Schildkröten, Haus und Garten immer sehr ausgefüllt.
Und das Schöne ist: Es
macht mir alles sehr großen Spaß."
und nicht zuletzt muss erwähnt werden:
2003 hat eine Jury aus Wirtschaftsfachleuten und Journalisten
“Gabriele Schwenk”
zur Besten Jungunternehmerin des Jahres gewählt