Jesus,
mit einer Schar von Freunden, Freundinnen auch, durch Galiläas Dörfer und
Städte ziehend, hat er Kranke geheilt und Geschichten erzählt von der Weltleidenschaft
des ewigen Gottes. Privilegien
der Klasse der Bildung galten ihm nichts. Zu seinem Umgang zählten Tagelöhner
und Zöllner. Wo Mangel sich zeigte an Nahrung und Getränk teilte er Fische,
Brot und Wein aus für viele.
Die Gewalt von Gewalthabern verachtete er, Gewaltlosen hat er die Erde versprochen. Sein Thema: Die Zukunft Gottes auf Erden und das Ende von Menschenmacht über Menschen.
In einer patriarchalischen Welt blieb er der Sohn und ein Anwalt unmündiger Frauen und Kinder. Wollten ihn Galiläer gar zum König erheben? Er aber ging hinauf nach Jerusalem, direkt seinen Gegnern ins Garn.
Auf einem Jungesel kam er geritten - Kleinleute Messias. Die Finger einer Halbweltdame vollzogen die Salbung an ihm. Bald verwirrt, bald euphorisch folgten ihm die Freunde, die Jünger, um bei seiner Verhaftung ratlos unterzutauchen ins Dunkel.
Über sein Schweigen hin rollte der schnelle Prozess. Ein Afrikaner schleppte für ihn den Balken zum Richtplatz hinaus. Stundenlang hing er am Kreuz: Folter mit tödlichem Ausgang. Drei Tage später die nicht zu erwartende Wendung.
Anstatt sich verstummt zu verziehen ins bessere Jenseits, brach er von neuem auf in das grausame Diesseits zum langen Marsch durch die vielen Labyrinthe der Völker der Kirchen und unserer Unheilsgeschichte.
Oft wandelt uns jetzt die Furcht an, er könnte sich lang schon verirrt und verlaufen haben, entmutigt, verschollen für immer vielleicht?
Oder bricht er noch einmal, wie einst an Ostern, den Bann?
Und also erzählen wir weiter von ihm die Geschichten seiner rebellischen Liebe, die uns aufwecken vom täglichen Tod.
Und vor uns bleibt: Was möglich wär noch.
Und also erzählen wir weiter von ihm die Geschichten seiner rebellischen Liebe, die uns aufwecken vom täglichen Tod.
Und vor uns bleibt: Was möglich wär noch.
Kurt Marti