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Dienstag, 7. Februar 2017

Fürbitten 8.2. Menschenhandel - nicht wegschauen, es gibt ihn auch bei uns


8.2.2017 internationaler Gebetstag gegen Menschenhandel

Heute ist der internationale Weltgebets- und Aktionstag zur Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vor zwei Jahren hat Papst Franziskus diesen Tag initiiert. Nicht zuletzt Migranten und Flüchtlinge sind Opfer einer neuen Form der Sklaverei. Mindestens 10.000 unbegleitete Flüchtlinge unter 18 Jahren sind nach Schätzung von Europol in Europa verschwunden, möglicherweise viele ein Opfer von Menschenhändlern.
Man schätzt, dass mehr als 20 Millionen Menschen JETZT und HEUTE wie Sklaven gehandelt werden. 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen und Kinder. Sie leiden unter schwerem Missbrauch und unsäglicher Gewalt. Für Menschenhändler und Zuhälter ist es ein Milliarden Dollar Geschäft – und spielt sich auch vor unseren Augen ab, vor allem in den Großstädten, wie Wien. Wieviel unfassbares Leid und Verzweiflung steht hinter jedem einzelnen Schicksal.  Bitten wir heute:

dass vor allem die Politik handelt: dass wirksame Gesetze und Maßnahmen verhindern, dass aus Menschen und aus menschlicher Not Kapital geschlagen wird
Barmherziger Gott – höre uns

dass es immer besser gelingt, Menschen aus der Illegalität zu holen und wieder in ein normales Leben zurückzuführen.

dass die Gesellschaft nicht wegsieht: dass wir alle hellhörig und sensibel sind für die Not von Menschen, zb von Frauen, die auch hier in Österreich zur Prostitution oder zu einem ausgebeuteten Leben in der Illegalität gezwungen werden

bitten wir für all diese Frauen, viele von ihnen mit Kindern, die sich meist aus wirtschaftlicher Not mit falschen Versprechungen ins Unglück locken lassen, dass sie den Mut und die Chance haben, Hilfe zu suchen und zu finden

bitten wir vor allem für die schwer traumatisierten Kinder, dass es einen Ausweg aus ihrem Elend und ihrem Missbrauch gibt – bitten wir um ein heiles Leben für die vielen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Denken wir an das fuchtbare Schicksal der Kindersoldaten, Buben und Mädchen

bitten wir um Segen und Erfolg für das in Wien von 6 Ordensgemeinschaften gegründete Zufluchtshaus für Frauen, die Opfer von Kriminellen und Menschenhändlern geworden sind Es ist das erste derartige Projekt in Österreich und bietet diesen Frauen und ihren Kindern die Chance für einen Neuanfang.
  

Du guter Gott: Menschen erleiden unfassbar schlimme Schicksale, Menschen erleiden Gewalt und Missbrauch. Wir finden kaum Antwort auf die Frage „WARUM lässt Gott es zu“ – aber lass uns helfen, wo immer wir es können und lass uns nirgendwo wegzuschauen, wo Unrecht geschieht. Höre das Weinen all deiner Kinder, höre es und erhöre es - wir bitten im Namen Jesus unseren Bruders. Amen


Gebet gegen Menschenhandel

Du Gott des Friedens und der Versöhnung, Du bist den Schwachen Trost und Zuversicht. Wir bitten für alle Menschen, die unterdrückt werden, die in ihrer Arbeit ausgebeutet werden und für alle zur Arbeit gezwungenen Kinder und Jugendlichen. Wir bitten für alle von Prostitution, Menschenhandel und Sklaverei betroffenen Menschen. Guter Gott, stärke uns im Gebet, dass auch wir immer achtsamer für Ausbeutung und Diskriminierung werden, die viele Menschen auf der ganzen Welt erfahren müssen. Gib uns die Kraft und den Mut, menschenunwürdige Zustände aufzudecken und anzuprangern. Wir bitten dich für die Unternehmer, damit sie nachhaltig wirtschaften und ihre Arbeitskräfte gebührend wertschätzen. Wir bitten auch für verantwortungsbewusstere Konsumenten: dass wir selbst und andere sich nicht durch dubiose Angebote und "Dum-pingpreise" in die Irre führen lassen. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

aus dem Gebetsheft der Salvatorianer und Salvatorianerinnen zum 8.Februar