17.12. 2024 der
Stammbaum Jesus Mt.1,1-17 eingebettet in
die Geschichte aller Menschen
Mit dem
17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt –
im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur
Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über
Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.
– Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar: Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer
Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit
einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls
eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes. Welchen Bezug kann
das zu unserem Leben haben? Bitten wir
mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :
mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir
aus dem Paradies unserer Träume vertrieben werden und uns der Wirklichkeit
stellen müssen. Wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich in
einen Garten Eden zu wünschen
Du Gott unseres Lebens – wir bitten dich erhöre uns
Mit Eva so bitten wir, lass uns erfahren, dass wir uns auch über Grenzen und Gebote hinauswagen dürfen, im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.
mit Abraham so bitten wir, lass uns auch im eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, im Vertrauen auf dich, immer wieder Neues zu riskieren
mit Sara bitten wir lass uns die Hoffnung nie aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat.
mit Moses so bitten wir, lass uns in die Freiheit aufbrechen. Lass uns auch den Weg durch die Wüste wagen. Gib uns Kraft und Weitsicht, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein
mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit Prophetinnen und Propheten, Frauen und Männer, aber auch junge Menschen mit Visionen und mutigen Worten. Lass auch uns selbst von unserem Glauben und unserer Hoffnung sprechen
mit König David bitten wir, lass uns nicht aufhören dich zu loben und zu preisen und dankbar zu sein. Mit David lass uns erfahren, dass wir bereuen dürfen und du auch unsere Schuld verzeihst
Mit Josef, dessen Frau Maria Jesus zur Welt bringt – mit Josef bitten wir dich, mach uns stark und unerschrocken. Lass uns im richtigen Moment das Richtige tun und lass uns im Vertrauen auf deine Führung und Fügung leben
Auch jeder und jede einzelne von uns hat einen Platz im
Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben
in Deine Hand guter Gott. Bewahre und behüte uns, sei an der Seite aller, die
schweres durchmachen. So bitten wir.Amen
Vielleicht kann
uns dieser "Stammbaum Jesu" heute auch ein Impuls sein, über unser eigenes „Werden“
nachzudenken – und alles in Gotts Hand zu legen.
Wie war es Kind zu sein? Unbekümmert, fröhlich, ohne Sorgen
– und doch vielleicht auch manchmal schon mit den ersten Unsicherheiten und
unbeantworteten Fragen
Gott – segne was war und was ist
Wie war es ein Teenager zu sein. Aufgeregt vor der Fülle und all den Möglichkeiten des Lebens, mit hundert Ideen und Träumen und doch auch immer wieder ein wenig ängstlich und verunsichert
Wie war es verliebt zu sein, Sehnsucht nach Gemeinsamkeit zu haben, noch voll Zuversicht, dass das Leben nur gelingen kann. Alles schien machbar, nur wenige Zweifel hat es gegeben
Dann erwachsen sein, sich für einen Beruf entscheiden, Verantwortung tragen, für eine Familie, für eine Gemeinschaft. Erfahren, dass es auch Stolpersteine im Leben gibt, manches, das nicht die Erwartungen erfüllt
In jedem Leben auch die Krise. An einen Punkt kommen, wo man
nicht mehr weiß, was jetzt gut oder richtig ist, wo es keine schnelle Antworten
gibt, wo vieles nicht mehr trägt,
Älter geworden sein, zusehen, wie die Kinder nun erwachsen werden, wie Jüngere das Ruder übernehmen, wie es viel Neues gibt, dem man sich nun wieder zuwenden soll. Und doch auch Erleichterung, weil manche Last und Verantwortung abgefallen ist
Ja und dann alt werden – jetzt soll man lernen, sich freuen, über alles, was war. Dankbar sein! Die Misserfolge leicht nehmen, immer mehr loslassen, was früher ganz wichtig schien, die anderen sein lassen, wie sie sind. Ja klar, Sorge vor Abhängigkeit gibt es, aber „tiefer als in Gottes Hand“ werde ich schon nicht fallen
So bitten wir du Gott unseres Lebens: lass uns eingebettet sein in die Geschichte allen Lebens, und segne und behüte uns alle. Amen