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Freitag, 13. Dezember 2024

Fürbitten 14.12. Loslassen, immer wieder loslassen

 

14.12.2024 Johannes vom Kreuz Lk.14.25 wer nicht alles verlässt 

 Christliches Leben ist durch-kreuztes Leben – Davor bewahrt uns auch nicht der Advent. Auch wenn wir seine Stimmung genießen dürfen – wir wissen, wie die Welt „draußen“ rund um uns aussieht. Kriege, Gewalt, Unsicherheit. Sorgen vor der Zukunft beschäftigen uns alle. Wie umgehen mit all den Problemen? Kann da Religion mehr sein als ein Placebo?  Der Heilige des heutigen Tages, Johannes vom Kreuz, (1542-1591) scheint uns Lichtmeilen entfernt – und doch kann uns sein Leben eines lehren: gerade, wenn die Verzweiflung sehr groß ist, dann soll man „loslassen“ – loslassen, ja bisweilen sogar die vordergründige Hoffnung. Denn oft erst, wenn man ganz „ohne“ dasteht, wenn man glaubt, ganz „unten“ angekommen zu sein – dann kommt plötzlich auch wieder Licht ins Leben. Johannes vom Kreuz spricht immer wieder von der „dunklen Nacht“. In ihr bleibt nur das „loslassen“ – und das einwilligen, in das, was ist.  Das scheint realitätsfern, „mystisch“ gedacht – aber probieren wir es einfach einmal, nur in Gedanken. Bitten wir heute:

dass wir loslassen, Ängste und Sorgen, die uns über den Kopf wachsen                                               dass wir loslassen, Kränkungen und Enttäuschungen                                                                            dass wir loslassen, das Gedankenkarussell im Kopf, alle wenn und aber

 

dass wir loslassen, wenn wir glauben alles selbst machen zu müssen

dass wir loslassen, wenn wir krank sind und unsere Gesundheit in andere Hände legen müssen

dass wir loslassen, wenn wir keinen Erfolg für unsere Anstrengung sehen

 

dass wir loslassen, die Sicherheit des Bisherigen

dass wir loslassen, all das, was uns nicht mehr guttut

dass wir loslassen, all die fixen Vorstellungen darüber, wie wir selbst und auch die Anderen sein sollten

 

dass wir auch Menschen los-lassen können

dass wir nicht Besitz ergreifen von Menschen, die wir lieben

dass wir niemand an uns binden, dass wir niemand verpflichten

 

Gott, lass uns auch alte liebgewordene Gottes Bilder loslassen, damit wir neu sehen können

lass uns alte Rituale loslassen, damit wir dir immer wieder neu begegnen

gib uns Vertrauen in unsere leeren Hände – lass uns in deine Hände fallen

 

Ja, darum bitten wir auch in diesen Tagen des Advents. Lass uns los-lassen, da und dort ein Fehlverhalten, da und dort etwas, was uns nicht gut tut – aber lass uns vor allem immer weniger Angst haben vor dem letzten Los-lassen – Lass uns, und alle, die schon gestorben sind, DICH erfahren. Amen