24.8.2023
Hl.Bartholomäus
Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus –
sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt.
Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael
gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien,
Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder
geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina
sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein
starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – bitten wir heute
für alle, die ihre eigene Haut retten müssen: wir
denken an die Menschen an Frauen,
Kinder, Männer in all den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, besonders in
der Ukraine
für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden – wir denken an all die Kinder, die für Schwerarbeit missbraucht werden, wir denken an all die Frauen die Opfer von Menschenhändlern sind, wir denken an all die Menschen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen
für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen - wir denken an die modernen Arbeitssklaven, an Menschen ohne fixe Anstellung, an junge Leute, die oft in den sozialen Medien mehr von sich preisgeben als gut ist
für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen - wir bitten für die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere annehmen
wir bitten für alle, die schon abgestumpft oder
zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen –
dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden
und bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was
man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen
versuchen, so gut es geht.
Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir als Christen
Menschen sind, bei denen man sich mit Haut und Haar wohlfühlen kann. Nathanael-Bartholomäus
ist Jesus begegnet, weil ihn sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er
sagte „Komm und sieh“. Lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen
Der heilige
Bartholomäus wird besonders von den Armeniern hoch verehrt - in Armenien soll
er sein Martyrium erlitten haben. Vor mehr als 100 Jahren geschah der türkische
Genozid an diesem Volk. Wir bitten für die heute in vielen
Länder verstreut lebenden Armenier und wir bitten für alle Menschen, die auch heute aus
ethnischen oder religiösen Gründen um ihr Leben fürchten. Gott, Erbarme
dich ihrer, erbarme dich unser: Amen