20.8.2023 Mt.15.21 es gibt keine "Heiden"
Zwei tiefgreifende Aspekte hat das heutige Evangelium von der sogenannten „kananäischen Frau“. Zunächst wird ein Jesus dargestellt, der erschreckend kaltherzig und abweisend mit einer bittenden Frau umgeht – und das deshalb, weil diese Frau keine Jüdin ist, sondern „Heidin“, wie man damals sagte. Zu ihr, die für ihre Tochter fleht, sagt Jesus zunächst: für Dich bin ich nicht zuständig, du hast einen anderen Glauben, „Es ist nicht recht , das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen“ Eine unfassbare Aussage. Die Frau aber lässt sich nicht abschütteln und sie ist schlagfertig. Sie sagt „Du hast recht, aber auch die kleinen Hunde bekommen von den Brotresten zu fressen, die vom Tisch ihres Herren unter den Tisch geworfen werden.“ Davon beeindruckt sagt Jesus: „Frau dein Glaube ist groß“ und von diesem Augenblick an, heißt es im Evangelium, war das Kind der Frau geheilt.
Es wird also auf der einen Seite die Geschichte einer Heilung erzählt – aber, auf der anderen Seite, macht Jesus selbst offenbar mit dieser Begegnung eine tiefgreifende Erfahrung: ER, JESUS, das heißt: der Zuspruch und die Heilung Gottes, ist nicht nur für die Juden da. GOTT IST EIN GOTT FÜR ALLE. Schon in der heutigen 1.Lesung beim Propheten Jesaias sagt Jahwe: „mein Haus wird ein Bethaus für alle Völker genannt werden“. Bitten wir heute mit den Worten aus der Litanei von der Gegenwart Gottes
Licht unseres Lebens - Sei hier zugegen, in unserer Mitte
Lös unsere Blindheit, dass wir dich sehen
Mach unsere Sinne wach für dein Kommen
Zeig deine Nähe, dass wir dich spüren
Komm und befreie uns damit wir leben
Komm uns zu retten, wie Licht in der Frühe
Gott für uns alle heute und morgen
Gib deinen Namen uns, ein Zeichen des Lebens
Sei unsere Zukunft, sei unser Vater
Sei hier zugegen lass uns nicht sterben
Tu deine Hand auf, so sind wir gesättigt
Send deinen Geist aus, neu uns zu schaffen
Für unsere Kinder sei du die Zukunft
Auf dich vertrauen wir auf den Lebendigen
In dieser Stunde, Gott sei uns nahe
Ja, um das bitten wir: Gott sei uns nahe, sei uns ALLEN nahe. So nahe, dass du alles Unvollkommene in uns in Dir zum Ganzen fügen wirst. Amen