14.8.2023 Maximilian Kolbe
Maximilian Kolbe, ein polnische Franziskanerpater, hat etwas getan, was man kaum nachvollziehen kann. Selbst inhaftiert im Nazi Vernichtungslager Auschwitz, ist er freiwillig, an Stelle eines anderen Gefangenen, in den Hungerbunker gegangen, und damit in den Tod. Kolbe hat es für einen Familienvater getan, der als Geisel für einen entsprungenen Häftling mit neun anderen Polen hätte sterben müssen. Ein schrecklicher Tod: Verhungern im Strafbunker. Wie schafft ein Mensch freiwillig so etwas auf sich zu nehmen? Nach 14 Tagen war Kolbe immer noch bei Bewusstsein und am Leben, da vergifteten ihn die Nazis am 14.August 1941 mit einer Phenolspritze. Es war wohl eine Erlösung: und es war ein Tod am Vorabend von Maria Himmelfahrt – Maximilian Kolbe war ein glühender Marien-Verehrer. 1982 wurde Maximilian Kolbe heiliggesprochen. Bitten wir heute für alle, die in einer Extremsituation leben müssen - Verlass uns nicht
Herr, sei ein schützender Gott:
für alle, die verfolgt und bedroht werden, weil sie anders denken oder glauben
für alle, die in großer Gefahr, schutzlos und
hilflos sind
für alle, deren Leben anderen nichts Wert ist
Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott
Herr sei ein Gott der Zuflucht:
für alle, die vor Krieg und Gewalt fliehen
für alle, die um ihren bedrohten Lebensraum
kämpfen
für alle, die an unseren Grenzen stranden
für alle, für die wir hier in Österreich mitverantwortlich
sind
Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott
Herr sei
ein Gott der Hoffnung:
für die Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel
für all die Kinder, denen man die Kindheit raubt
für all die Frauen, die vor gewalttätigen Männern flüchten müssen
für alle, die mit unserer schnellen Gesellschaft nicht mehr mitkönnen
Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott
Herr, sei ein Gott der Versöhnung:
in den unlösbar scheinenden Konflikten der
großen Welt
überall dort, wo auch religiöser Fanatismus
Menschen bedroht
Sei ein Gott der Versöhnung, in all unseren
kleinen Streitigkeiten
Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott
Herr sei der Gott der offenen Arme :
bleib an unserer Seite auch in den Krisen unseres
Lebens
dort, wo wir nicht wissen, wie es weitergeht,
wo wir Entscheidungen treffen müssen
dort wo wir glauben, versagt zu haben,
dort, wo wir darum ringen, das Richtige zu tun
Verlass uns Menschen nicht Herr unser Gott
Herr
und Gott, unsere Welt ist voll von Schmerz und Tragödien, jedes WARUM
scheint ohne Antwort zu bleiben. So können wir oft nur beten und bitten. Wir
wollen es wie Jesus tun, der alles in deine Hände gelegt hat. Gott, hilf allen, die Hilfe brauchen, Amen
Der Mann, den Maximilian Kolbe vor dem Hungertod rettete – durch seinen eigenen Tod – hieß Franciszek Gajowniczek, ein Pole 1901 geboren. Er war als Sergeant der polnischen Armee in Auschwitz inhaftiert und sollte am 29.Juli 1941 für den Todesbunker selektiert werden. Verzweifelt brach der verzweifelte Familienvater, 2 Söhne, in Schluchzen aus – da verhandelte Kolbe mit dem Lagerkommandanten, dass er anstelle des Mannes in den Bunker gehen kann.
Mithäftlinge machten Gajowniczek für den Tod Pater Kolbes verantwortlich und schikanierten ihn. Im Oktober 1944 wurde er von Auschwitz in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo Gajowniczek 1945 von den Alliierten befreit wurde. Seine Söhne sah er nie mehr wieder, sie wurden bei einer sowjetischen Bombardierung 1945 getötet. 1982 nahm Gajowniczek an der Heiligsprechungszeremonie Pater Kolbes teil. Er reiste durch Europa und die USA und berichtete über das Wirken des Paters. Franciszek Gajowniczek wurde 93 Jahre alt und starb 1995 im polnischen Brzeg.